Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 235. (Quelle)
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Pallhuber, Jacob (Graveur, geb. auf dem Wiesemannhofe in Antholz-Niederthal im Pusterthale Tirols 12. Juli 1799, gest. zu Sand im Thale Taufers 23. October 1840). Armer Leute Kind, die sich und die ihrigen kümmerlich durchbrachten. Im Alter[WS 1] von 12 Jahren kam der talentvolle Jacob nach Bruneck zu einem Büchsenmacher in die Lehre und von dort im Jahre 1816 zu dem geschickten Büchsenmacher Joseph Contriner in Wien, auch einem aus dem Pusterthale gebürtigen Tiroler. Dort entfaltete Pallhuber in Kürze sein ungewöhnliches Talent und durch seine Gravirungen stieg wesentlich der Ruf seines Meisters. Im J. 1825 kehrte P. in sein Vaterland zurück, wo seine ausgezeichneten Arbeiten solche Anerkennung fanden, daß er außer Stande war, den zahlreichen Bestellungen zu genügen. Außer allen Arten von Schießgewehren verfertigte er stählerne Fingerringe en haut und basrelief mit Wappen oder Figuren, Sigille, Taschenmesser u. dgl. m. Eine Jagdflinte mit Gravirungen, ebenso wegen der Richtigkeit der Zeichnungen, wie der Reinheit der Ausführung von Kennern und Laien bewundert, gehört zu den Schmuckstücken des Ferdinandeums in Innsbruck. Sein Wunsch, nach Paris zu reisen, der ihn, so lange er lebte, beseelte, wurde vereitelt durch Mangel an Mitteln, da er seinen Erwerb mit einer armen, ihm verwandten Familie theilte und so außer Stande war, etwas zurückzulegen, später machte die Juli-Revolution des Jahres 1830 sein Vorhaben zu nichte. So blieb er in seiner Heimat, wo er, den Anstrengungen seiner mühevollen Arbeit erliegend, im schönsten Mannesalter von 41 Jahren starb.

Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. II, S. 353.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Alten.