BLKÖ:Odelga, die Freiherren, Familie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 20 (1869), ab Seite: 479. (Quelle)
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Die Familie der Freiherren Odelga. Der Adel der Odelga stammt von dem Kreishauptmann des Saazer Kreises, Karl (I.) O., der sich in den Jahren 1772 und 1773 bei der Urbarialregulirung, dann in den Feldzügen der Jahre 1788 und 1789 bei der Regulirung und Beschaffung der Kriegserfordernisse, und ferner auch um das Schulwesen des seiner Leitung anvertrauten Kreises verdient gemacht hat, und in Folge seiner Verdienste mit Diplom vom 13. August 1792 in den Ritterstand erhoben wurde. Von seinen vier Söhnen Joseph, Karl (II.), Sebastian und Franz brachten die ersten zwei mit Diplom vom 25. April 1838 die Freiherrnwürde in die Familie, welchen später noch einmal ein Neffe derselben, Karl (III.), ein Sohn des vierten der Brüder, Franz O., Kreishauptmanns in Pilsen und Burggrafen in Eger, aus seiner Ehe mit einer Freiin von Dinklage, erlangte. Die Biographie Joseph’s Freiherrn von Odelga ist schon oben mitgetheilt worden. Sein Bruder Karl (II.) hat sich auf der diplomatischen Laufbahn, und zwar als großherzoglich toscanischer Geschäftsträger so hervorgethan. daß er zu gleicher Zeit mit seinem Bruder Joseph, damaligem Feldmarschall Lieutenant, baronisirt wurde. – Noch Einiges bleibt über den Neffen der zwei Vorgenannten, über Karl (III.) von Odelga, zu sagen. Dieser (geb. 1799) trat im Jahre 1813 in das Regiment seines Oheims Joseph Nr. 22 als Fähnrich ein, machte in demselben alle Officierschargen durch, wurde im Jahre 1844 Major im Infanterie-Regimente Nr. 48, im November 1846 Oberstlieutenant, trat aber im Jahre 1849 einer schweren Verwundung wegen in eine Friedensanstellung über, und zwar als Platzcommandant in Innsbruck, welche Stelle er durch 11 Jahre versah, worauf er im Mai 1860 als Oberst in den Ruhestand übernommen wurde, den er kaum noch dreiviertel Jahre genoß, da er schon am 24. Jänner 1861 starb. Karl von O. hatte im Jahre 1821 den Zug nach Neapel mitgemacht und war bis 1825 daselbst geblieben, im Jahre 1831 war er gegen die Carbonari im Piamontesischen ausgezogen. Im Feldzuge des Jahres 1848 zeichnete sich O. ganz besonders aus. Damals Oberstlieutenant. stürmte er am 23. Juli an der Spitze seines Bataillons die äußerst stark besetzte [480] und hartnäckig vertheidigte Gartenmauer von Sona. Als er bald darauf wegen Erkrankung des Obersten das Commando des Regiments übernahm, führte er, wie es im amtlichen Schlachtberichte heißt, die Sturmcolonnen mit „seltener Bravour“ unter einer Hitze von 28 Graden, nahm die Höhen von Sommacampagna und den Ort selbst, wurde aber bei dieser Gelegenheit schwer am Halse verwundet und in Folge dieser Wunde für immer dem Dienste mit der Waffe vor dem Feinde entzogen. Für sein ausgezeichnetes Verhalten aber bei Sommacampagna und dann in der Schlacht bei Custozza zeichnete ihn Kaiser Franz Joseph mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe und später durch Verleihung der Freiherrnwürde aus. [Kriegsbegebenheiten bei der kaiserl. österreichischen Armee m Italien (Wien, Staatsdruckerei), III. Abschnitt, S. 20, 45, 104 u. 118. – Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) Nr. 13: „Oberst von Odelga“. – Militär-Zeitung, herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) Jahrg. 1861, Nr. 9 u. 11. – Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) 1862, S. 176.]

Wappen. Quadrirter Schild. 1 und. 4: in Blau ein Thurm natürlicher Farbe mit drei Zinnen, verschlossenem Thore und über diesem mit zwei Fenstern; 2 und 3: in Silber drei schwarze Querbalken. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welchem sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des mittleren in’s Visir gestellten Helms wächst ein goldener Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, in der rechten Pranke ein blankes Schwert an goldenem Griffe zum Streiche erhebend. Auf der Krone des rechten nach innen gewendeten Helms stehen zwei mit den Sachsen nach innen gewendete, von Blau und Silber mit gewechselten Tincturen quergetheilte Adlerflügel; aus jener des linken, gleichfalls nach innen gewendeten Helms wallen drei Straußenfedern, eine schwarze zwischen silbernen. Helmdecken. Die des rechten Helms zu beiden Seiten und des mittleren zur rechten Seite sind blau, jene des linken und des mittleren zur linken Seite sind roth, sämmtlich mit Silber unterlegt. Die Schildhalter sind zwei goldene zueinander gekehrte Löwen mit ausgeschlagenen rothen Zungen.

Ende des zwanzigsten Bandes.