BLKÖ:Neumann, Ludwig Bertrand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 274. (Quelle) | |||
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[275] an dem neugestifteten Collegium seines Ordens zu Freystadt und kam später in gleicher Eigenschaft an das Löwenburgische Colleg in Wien. Zuletzt übernahm er die Leitung des Collegiums zu Horn, wo er auch im Alter von 51 Jahren starb. Die von ihm zum Drucke beförderten Schriften sind: „Systema, quod mentem inter et corpus intercedit“ (Viennae 1756, 8°.), Schaller bemerkt bei Anführung dieses Werkes, „daß dieses „Systema“ von N. ganz neu erfunden sei“; – „Orationes academicae VII habitae ad nobilem Juventutem Collegii Nobilium Loewenburgici“ (ibid. 1771); – „Kurzer Auszug der Sittenlehre über die Pflichten des Menschen“ (Wien 1768); – „Historia et Geographia cum antiquitatibus graecis et romanis“, 7 Bändchen (ebd. 1768 u. 1769); – „Lapsus Protoparentum ex Poemate Miltoni Cantus VI. Accedit Vaticinium Virgilii. Quod VI. Aeneid. libro continetur ad nostrorum Augustorum tempora felicissime perductum“ (Viennae 1769); – „Mors Christi, seu Messias ex illustri poemate Klopstokiano“ (ibid. 1770). Theils vollendet, theils unvollendet hinterließ er in Handschrift: „Vitae celleberimorum Austriacorum belli Imperatorum qui ultimis seculis claruerunt“; – „Commentarium in universam S. Scripturam“; – „De fatis Romani Imperii“ und „Mors Christi“. Die gelehrte Akademie zu Roveredo Hat ihn unter dem Namen Neander in die Zahl ihrer Mitglieder aufgenommen.
Neumann, Ludwig Bertrand (Priester der frommen Schulen, geb. zu Freystadt in Oberösterreich 14. Mai 1726, gest. 12. August 1777). Trat im October 1742, damals 16 Jahre alt, in den Orden der frommen Schulen, in welchem er zwei Jahre später, am 14. October 1744, das feierliche Ordensgelübde ablegte. Mit besonderem Eifer betrieb er die classischen Sprachen und die schöne Literatur, und ertheilte daraus im Savoyen’schen Collegium den Unterricht. Nun übernahm er eine Erzieherstelle bei dem jungen Grafen Chotek und nachdem er diese Aufgabe gelöst, kehrte er in sein Ordenshaus zurück und lehrte mehrere Jahre philosophische und mathematische Wissenschaften am Löwenburgischen Collegium. Dann wurde er Rector- Schaller (Jaroslaus), Kurze Lebensbeschreibungen jener verstorbenen gelehrten Manner aus dem Orden der frommen Schulen, die sich durch ihr Talent u. s. w. ausgezeichnet haben (Prag 1799, Geržábek, 8°.) S. 137 [nach diesem geb. im Jahre 1725]. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 365. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerh. Fleischer d. Jüng., 8°.) Bd. X, S. 76 [nach diesem geb. 14. Mai 1726, gest. im Jahre 1779].