BLKÖ:Murmann von Marchfeld, Georg Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 466. (Quelle)
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Murmann von Marchfeld, Georg Freiherr (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geboren zu Aschaffenburg im Jahre 1766, gest. zu Prag 23. Juli 1820). M. trat im Jahre 1783, damals 17 Jahre alt, als Cadet in das Infanterie-Regiment Nr. 11, Michael Graf Wallis, und rückte bis zum Jahre 1799, in welchem er zum Hauptmann befördert wurde, stufenweise vor. M. machte die Feldzüge gegen die Pforte und Frankreich mit, wohnte im Jahr 1793 als Oberlieutenant der Belagerung von Valenciennes, jener von Mastricht, im Jahre 1796 der Schlacht bei Castiglione und im Jahre 1799 als Hauptmann den vielen Gefechten in Graubündten bei. M.’s denkwürdigster Tag im Leben, an welchem er seinen Namen in die unvergeßliche Reihe von Helden eingezeichnet, ist aber der erste Schlachttag von Aspern, der 21. Mai 1809, als der Erzherzog Karl den Corpscommandanten Hiller und Bellegarde [467] den Befehl gab, den Ort Aspern um jeden Preis mit Sturm zu nehmen. Im folgenden wird die Thatsache wörtlich so erzählt, wie sie im Schlachtberichte aufgezeichnet steht. „General Wacquant“, heißt es dort, „führte die tapferen Regimenter Vogelsang, Reuß-Greiz und Rainer. Wie der Sturm angeht, hörte man die Worte: „Für’s Vaterland! muthig vorwärts!“ Der sie gesprochen, war Erzherzog Karl, der eben herbeigesprengt kam. Da ruft Murmann, damals Hauptmann, gleichsam das Echo seiner Braven: „Tausend Leben für unseren Erzherzog, mir nach!“ und tritt den Stürmenden voran. – „Wohlan, Herr Major!“ entgegnet der erlauchte Generalissimus, „führen Sie das Bataillon zum Siege!“ Und so geschah es. Die Mauern des Kirchhofes wurden erstürmt, Aspern, das 12.000 Mann der besten feindlichen Truppen vertheidigen, wird erobert. Murmann ist einer der Ersten, der in die Verschanzungen eindringt und seinen Braven das Beispiel kaltblütiger Entschlossenheit gibt. Diesen Heldenmuth lohnte der Generalissimus einige Tage nach dem Kampfe, indem er Murmann, den er bereits auf dem Schlachtfelde mitten im Kampfe zum Major befördert, mit Armeebefehl vom 24. Mai im Namen Sr. Majestät zum Ritter des Maria Theresien-Ordens ernannte. Im Jahre 1811 trat M. in den Ruhestand über, ließ sich aber in den Befreiungskriegen als Commandant des Sanitäts-Bataillons verwenden und entwickelte in dieser Stellung großen Eifer. Nach Auflösung desselben erhielt er im December 1816 den Befehl über das zweite Landwehr-Bataillon von Wellington-Infanterie, in welcher Stellung er auch – erst 54[WS 1] Jahre alt – starb.

Freiherrnstands-Diplom de dato Wien 29. Jänner 1811. Hirtenfeld(J. Dr.). Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 993 u. 1747. – Wappen. In Roth auf grünem Grunde ein silberner sechseckiger gezinnter gothischer Thurm mit schwarzen Mauerstrichen, geschlossenem Thore und einem Schieferdache. Den Schild deckt eine Freiherrnkrone, auf der ein in’s Visir gestellter gekrönter Turnirhelme sich erhebt, auf dem ein aufgerichteter blankgeharnischter Arm, der ein Schwert am Griffe hält, zu sehen ist. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten roth, mit Silber belegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 64.