BLKÖ:Munteanu, Gabriel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 462. (Quelle) | |||
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[463] nach den Vorgängen in Pesth und in Ungarn überhaupt die Nationalen, wo sie sein mochten, an ihre Selbsterhaltung zu denken begannen, fand er sich genöthigt, nach Siebenbürgen zurückzukehren, wo er als Mitglied des National-Comité’s zu Hermannstadt gewählt wurde. Abermals zwang ihn die ungarische Revolution, sein Vaterland zu verlassen und nach der Walachei sich zu begeben, von wo er jedoch im Jahre 1851 wieder nach Siebenbürgen zurückkehrte. Dießmal richtete er sein Streben dahin, daß in Kronstadt ein National-Gymnasium errichtet werde. Diese Idee fand Anklang, und es wurde ihm das neu gegründete Gymnasium zur Leitung übergeben, in welcher Eigenschaft er sich auch gegenwärtig befindet. In seinem Fache auch schriftstellerisch thätig, hat M. mehrere Schulschriften in romanischer Sprache veröffentlicht, und zwar: Religiöse Meditationen; – eine Uebersetzung von Werther’s Leiden von Goethe (1842); – eine Uebersetzung des Bellinger’schen Handbuches der Geographie (1854); – eine biblische Geographie (1854); – ein deutsch-rumänisches Wörterbuch im Gemeinschaft mit Georg Baritu [Bd. I, S. 158]; – ein Lesebuch für Gymnasien (1857 und 1861); – eine rumänische Grammatik in 2 Bänden (1860 und 1861); – eine Übersetzung des Lebens Agricola’s von Tacitus (1858) – und eine Uebersetzung der Biographien der zwölf Cäsaren von Suetonius (1852), welche Uebertragung von dem Grafen Scoerlat Roseti mit einem Preise ausgezeichnet wurde. Ueberdieß veröffentlichte M. einige kleinere Abhandlungen in den jährlich erscheinenden Gymnasial-Programmen und während seines Aufenthaltes in der Walachei betheiligte er sich in Gemeinschaft mit Dionys Romanul an der Herausgabe einer periodischen Schrift, betitelt: „Vestitorĭul biseric̄esc“. Bibliographisch genaue Angaben der Titel der obenverzeichneten Schriften konnte ich nicht erhalten.
Munteanu, Gabriel (Schulmann, geb. zu Vingard in Siebenbürgen im Februar 1812). Den ersten Unterricht erhielt er im väterlichen Hause, das Gymnasium besuchte er in Karlsburg, und von 1830 bis 1834 beendete er die Rechtsstudien zu Klausenburg. Auf diese Art für das praktische Leben ausgerüstet, fand er als Rumäne in seiner Heimat keine Anstellung, so daß er, um seine in der Heimat gewonnenen Kenntnisse zu verwerthen, diese verlassen und nach der Walachei auswandern mußte. Dort wurde er im Institute des heil. Sabbas zu Bukarest als Studienpräfect angestellt. Im Jahre 1836 wurde er vom Bischofe Cäsar aus Buzeu eingeladen, daselbst ein geistliches Seminar unter seine Aufsicht zu nehmen. Er leitete diese Institut bis zum Jahre 1844, wobei er auch Vorlesungen über theologische Gegenstände hielt. Hierauf wurde er vom Bukarester Metropoliten mit der Organisirung eines Seminars zu Argesu betraut, und blieb hier als Leiter des Institute bis zum Jahre 1848. Durch die in diesem Jahre vorgefallenen Ereignisse, indem- Pumnul (Arun), Lepturarĭŭ rumincesc, Walachisches Lesebuch (Wien 1865, gr. 8°.) Bd. IV, S. 40 u. f.