Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Možný, Johann
Band: 19 (1868), ab Seite: 298. (Quelle)
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Mozzoni, Andreas (Mathematiker, geb. zu Biume superiore bei Varese 6. October 1754, gest. zu Mailand 11. November 1842). Entstammt einer adeligen Familie, die im Gebiete von Varese seßhaft ist. In früher Jugend machte er sich durch eine ungewöhnliche Vorliebe zu mathematischen und speculativen Studien bemerkbar und um die für dieselben erforderliche Ruhe und Einsamkeit zu gewinnen, entschloß er sich für das Klosterleben und trat, erst 17 Jahre alt, bereits 1771 in das Kloster der Olivetaner zu San Vittore al Corpo in Mailand. Von dort kam er später in ein Kloster desselben Ordens nach Pavia, wo er sich vornehmlich in den mathematischen Wissenszweigen, welche [299] an der dortigen Anstalt der tüchtige Gregorio Fontana [Bd. IV, S. 283] vortrug, ausbildete. Mit allem Eifer trieb er Algebra, Geometrie, allgemeine Physik, höhere und angewandte Mathematik. Die Fortschritte, die er in diesen Fächern machte, bewirkten bald seine Anstellung als öffentlicher Repetitor der Mathematik an der Hochschule zu Pavia, welche im Jahre 1783 erfolgte, worauf er im Jahre 1793 zum Professor der Algebra und Geometrie am kön. Gymnasium zu Mantua ernannt wurde. Im Jahre 1797 kam er als Professor der Philosophie und Mathematik an das Lyceum nach Bergamo und von dort im Jahre 1806 als Professor der Physik an die Hochschule von Pavia, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1825 verblieb. Nachdem er nun den erbetenen Ruhestand erlangt, nahm er seinen bleibenden Aufenthalt in Mailand, wo er auch im hohen Alter von 88 Jahren starb. Neben seiner verdienstlichen Thätigkeit als Lehrer entwickelte er eine nicht minder ersprießliche als Fachschriftsteller. In den Atti der Accademia di Mantova, im Jahre 1795, befindet sich seine mathematische Abhandlung: „Sopra alcune transformazioni delle equazioni leterate“; – in Brugnatelli’s Giornale fisico-medico, II, 1793, eine andere: „Sulla teorica delle equazioni e radici uguali“; – selbstständig gab er heraus: „Elementi di fisica generale“, (Pisa 1812, 2da edizione), und dann hat er des berühmten französischen Mathematikers Abbé Ch. Bossut (geb. 1733, gest. 1814) – und nicht, wie er in Poggendorff’s biographisch-literarischem Handwörterbuch genannt wird, Bossuet„Méchanique“ und „Histoire générale des mathématiques depuis leur origine jusqu’a 1808“ in’s Italienische übersetzt. M. war Mitglied des Ateneo di Brescia und mehrerer anderer gelehrten Akademien Italiens.

Perego (Antonio), Discorso della vita e degli scritti dei professore A. Mozzoni (Brescia 1844, 8°.). – Commentari dell’ Ateneo di Brescia (Brescia, tipografia della Minerva, 8°.) Anno acad. MDCCCXLIII, p. 143 [Mittheilung des Professor Anton Perego]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 219.