BLKÖ:Mladota von Solopisk, das Herrengeschlecht, Genealogie und Geschichte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 399. (Quelle) | |||
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Sigismund nachweisbar ist. Aber das Geschlecht ist bei weitem älter, hat jedoch, wie viele andere böhmische Adelsfamilien, durch den Brand des Jahres 1541, in welchem auch die königliche Landtafel eingeäschert worden, viele Urkunden eingebüßt, die über ihr altes Herkommen und über ihre Vorfahren Auskunft geben. Der Continuator Chronicae Cosmae Pragensis, im Jahre 1752 herausgegeben, gedenkt schon unter dem Jahre 1137, S. 29, eines „nobilis et potentis nomime Mladota, qui Basilicam in honorem beati Gotthardi Episcopi et Confessoris in Villa Zlapi construxerat“. Das Geschlecht, ein blühendes, zweigte sich bald in mehrere Linien ab, die aber alle nach und nach erloschen, und nur die eine, von Zdenko M. abstammende, pflanzte sich bis auf unsere Tage fort. Mit Uebergehung einiger unerheblicher, bereits erloschener Nebenlinien ist diese zur Stunde noch blühende auf der beiliegenden[WS 1] Stammtafel ersichtlich. Wann sie überhaupt, ob sie je den Ritterstand erhielten, ist nicht mehr nachweisbar, sie galten ihrem Wesen, Vermögen, Auftreten und ihren Heirathen nach mit den Töchtern der besten Familien des Adels, als adelig, und dabei hatte es sein Bewenden. Für die besondere Treue, welche die Sprossen dieser Familie bei verschiedenen Gelegenheiten dem Erzhause bewiesen hatten, insbesondere für die Hingebung, welche Johann Wilhelm von Mladota an den Tag legte, als der Bayern-Churfürst Karl Albrecht – gleich dem Brandenburger immer ein auf den Glanz und die Macht des Hauses Habsburg scheelsüchtiger Nachbar, dessen Neid selbst durch die vielen Heirathen, welche Habsburg mit Sproßen seines Hauses ihm gestattete, nicht zu bändigen war – in die Erblande Oberösterreich und gleich darauf in Böhmen einbrach. Maria Theresia vergaß es dem edlen Mladota nicht, der lieber den Tod erlitt, als daß er die Treue seiner Königin gebrochen hätte, und verlieh mit Diplom vom 6. Mai 1743, da Johann Wilhelm selbst nicht mehr am Leben und unmittelbare Nachkommen von ihm nicht vorhanden waren, seinem Neffen Joseph Peter die Erbland-Thürhüterwürde und demselben zugleich mit seinen Brüdern Johann Franz und Johann Nepomuk mit Diplom vom 26. Juni 1761 den Freiherrnstand. Der heutige Chef des Hauses ist Freiherr Adalbert (II.), Herr auf Zahrádka und Chlum in Böhmen, der aus seiner (seit 26. Juli 1831 geschlossenen) Ehe mit Maria Walburga Freiin von Reitzenstein vier Söhne: Zdenko, Franz, Adalbert und Johann, hat, von denen Adalbert (seit 1. Juli 1863) mit Maria Freiin v. Riese-Stallburg verheirathet ist [Quellen. a) Handschriftliche. Freiherrnstands- Diplom für die Brüder Joseph, Johann Franz und Johann Nepomuk ddo. 26. Juni 1761. – b) Gedruckte. Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 379. – Vlasák (Franz), Der altböhmische Adel und seine Nachkommenschaft nach dem dreißigjährigen Kriege (Prag [1866], B. Styblo, 12°.) S. 97. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) I. Jahrg. (1848), S. 250; XVI. Jahrg. (1866), S. 644. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1859, Fr. Voigt, 8°.) Bd. VI, S. 312. – Tagesbote aus Böhmen (Prager polit. Blatt) 1856, Nr. 81: [400] „Das Troppauer oder Faust’sche Haus in Prag“.]
Zur Genealogie und Geschichte des Herrengeschlechtes Mladota von Solopisk. Die Mladota sind ein altes čechisches Adelsgeschlecht, dessen Vorkommen bereits zu Anfang des 15. Jahrhunderts, zu Zeiten des Königs[400a] [WS 2] | ||||||||||
Stammtafel des Freiherrngeschlechtes Mladota von Solopisk. | ||||||||||
Zdenko. Georg † um 1600. Elisabeth Rodowsky von Hustirzan. | ||||||||||
Wenzel. Magdalena von Laboun. |
Zdenko Adam † um 1662. Katharina Dohalsky von Dochaliz. |
Sigmund †. | ||||||||
Magdalena Ludmilla vm. Hyserl. |
Anna vm. Chobotsky. |
Veronika Katharina. | ||||||||
Georg †. | Wilhelm Heinrich geb. 1616. † 17. April 1691. Maria Magdalena Studenetzky. |
Johann Sigmund, Theatinermönch, †. | ||||||||
Johann Wilhelm. 1) Anna Veronika Merzin von Villay. 2) N. N. |
Adam Heinrich [1][1], Propst, † 1708. |
Wenzel Rudolph †. | Ferdinand Anton [2] geb. 1652, † 1736. Susanna Adelheid von Goltz. |
Wilhelm Ignaz Anton † 1709. | ||||||
Norbert Ignaz † um 1727. Johann. Norbert. |
Adam Ferdinand † 1743. Franz. Anton. |
Wilhelm Augustin. | ||||||||
Franz, S. J. | Maria Anna vm. Przichowsky. |
Susanna Franziska. | ||||||||
Adam Georg. | Wenzel. | Franz Joseph [3] † um 1743. Helene Mechtild von Goltz. |
Joseph, S. J. | Johann Christian Karl. |
Johann Wilhelm [S. 398] † 1741. | |||||
Johann Franz 1761 Freiherr. Maria Gertrud Freiin Kressel von Gualtenberg. Maria Anna vm. Joseph Freih. von Puteani. |
Wenzel [6] ⚔ † bei Kollin 1757. |
Johann Nep. 1761 Freiherr, † 1789. Maria Anna Josepha Freiin von Morawetz. Aloisia Barbara vm. Joseph Freiherr von Puteani. |
Joseph Peter [5] 1761 Freiherr, † 1789. Ludovica Freiin von Morawetz. Franz de Paula [4]. Josepha Gräfin Dochalsky von Dochalitz. | |||||||
Josepha Elisabeth Karolina geb. 11. Juni 1772. |
Adalbert (I.) geb. 22. April 1778, † 20. October 1827. 1) Maria Gräfin Przochowsky † 1805. 2) Franziska Freiin v. Schirnding geb. 9. März 1786. |
Maria geb. 5. November 1774, vm. Vincenz Freiherr von Waßmuth †. | ||||||||
Josepha † 28. Juni 1827, vm. Leopold Felix Gf. Thun. |
Maria geb. 23. März 1803, vm. Ernst Gf. Thun † 5. Jänner 1827. |
Elisabeth geb. 9. April 1805, vm. Leopold Felix Gf. Thun. |
Adalbert (II.) geb. 28. November 1806, Walburga Freiin von Reitzenstein geb. 28. April 1813. |
Franziska geb. 11. Juni 1809, vm. Karl Freiherr Minutillo † 1842. |
Franz geb. 18. Jänner 1811. |
Johann Nep. geb. 7. Juni 1813, † 4. Jänner 1853. Amalie Freiin von Lewetzow. |
Karl Hugo geb. 5. December 1815. Gabriele Gräfin Pötting. |
Aloisia geb. 14. November 1820, vm. Adolph Fürst Auersperg. | ||
Zdenko geb. 7. Mai 1833. |
Franz geb. 28. August 1835. |
Adalbert (III.) geb. 9. Jänner 1837, Maria Freiin von Riese-Stallburg. |
Johann geb. 1. Februar 1847. |
- ↑ Die in den Klammern [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche sich auf S. 398–400 (Nr. 1–6) befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführliche Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.