BLKÖ:Milassin, auch Millassin, Niklas von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Milbiller, Joseph
Band: 18 (1868), ab Seite: 300. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Niklas von Milassin in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Milassin, auch Millassin, Niklas von|18|300|}}

Milassin, auch Millassin, Niklas von (Bischof von Stuhlweissenburg, gest. ebenda im Jahre 1811). Entstammt einer ungarischen Familie, von der die vier Brüder Paul, Martin, Anton und Nikolaus im Jahre 1791 von Kaiser Leopold II. in den ungarischen Adelstand erhoben wurden. Nikolaus war Franziskanermönch, zog als Feldprediger in den Türkenkrieg, und lenkte durch seine Herzhaftigkeit, Frömmigkeit und Gelehrsamkeit die Aufmerksamkeit des ebenso schwer zugänglichen, mißtrauischen, als wenn er einmal den rechten Mann erkannt, das Verdienst würdigen, den Helden Loudon [Bd. XVI, S. 66] auf sich, der den wackeren Priester auf das Angelegentlichste dem Kaiser empfahl. Kaiser Joseph II. – „der Verdienstekröner ohne anderweitige Rücksicht“, wie ihn Hohenegger nennt, während er Milassin’s gedenkt – ernannte den würdigen Mönch im Jahre 1790 zum Bischof von Stuhlweissenburg und später zum geheimen Rathe. 21 Jahre bekleidete M. die bischöfliche Würde und war der Wohlthäter seiner Diöcese. Für die Hebung des Priesterstandes in derselben auf das Eifrigste besorgt, vereinigte er die bisher zerstreut in den Seminarien anderen Diöcesen, jedoch auf Kosten des Stuhlweissenburger Bisthums erzogenen Zöglinge in einem von ihm auf seine Kosten hergestellten Seminargebäude, wozu das ehemalige Karmeliterkloster sammt der Kirche bestimmt und im Jahre 1802 feierlich eröffnet wurde.

(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrg. 1824, Nr. 152 u. 153, S. 825: „Denkmale der Wohlthätigkeit des ungarischen Clerus“, von Dr. L. Hohenegger.