Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 72. (Quelle)
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4. J. C. Metzger, der Name eines zur Zeit in Wien lebenden Musiklehrers, der sich auch mit der Composition beschäftigt und bereits mehrere periodische Musikwerke, meist im Hinblick auf den Unterricht, und verschiedene einzelne Compositionen, vornehmlich Lieder heiterer Gattung, veröffentlicht hat, als z. B.: „Salon-Album für Pianisten. Sammlung von Original-Compositionen verschiedener Meister, wovon bereits zwei Jahrgange à 24 Hefte (bei Glöggl in Wien) erschienen sind; – „Die Schule des Tactes. Leichte unterhaltende Stücke für den ersten Unterricht“, 3 Hefte (ebd.); – „Kleines Wiener Melodienbuch“, 6 Hefte (ebd); – „Mignon-Tabletten. Erheiternde Auswahl von Lieblings-Melodien im eleganten Style“, 9 Hefte (Wien 1865, bei Haslinger); – „Volkslieblinge. Beliebte Melodien in leichter und geschmackvoller Bearbeitung“, 1 Heft (Wien 1865, Ludewig); – „Die träge Spinnerin. Gedicht von Vogl. Für Sopran“; – „Der Spatifankerl. Lied im österreichischen Dialekt von Ullmayer (Wien 1860, bei Spina); – „Sängermarsch: Zählt einmal, ja Freunde, zählet. Für 4 Männerstimmen“ (Wien 1863, Glöggl); – „Musikalischer Scherz für Gesangvereine, Liedertafeln u. s. w. Der Mord im Kohlmessergassel: Vom Rothenthurmthor bis hinauf zum Rabenplatz, nach einem bekannten Trauermarsch für 4 Männerstimmen eingerichtet“ (Wien 1865, Glöggl, Partitur und Stimmen); – „Der Pfiffikus: So pünctlich zur Secunde. Vocal-Quartett für Männerstimmen“ (ebd., Ausgabe in Stimmen); – „Trinkchor: Herbei, Kellner, herbei! Polka, Française für 4 Männerstimmen mit Begleitung von gestimmten Trinkgläsern und Pianoforte“ [73] (Wien, Glöggl, Partitur und Stimmen); – „Preiset das Lied. Worte von J. Wagner. Für 4 Männerstimmen“ (ebd., Partitur und Stimmen), und sonst verschiedene Tänze, Potpourri’s, Divertissements, Arrangements u. dgl. m. Herr M., ein Mann in den besten Jahren, ist ein ungemein fruchtbarer Compositeur, denn die Nummern seiner Opera reichen bald an’s Hundert, was wohl für die Beliebtheit seiner Arbeiten bei jenem Publicum gelten mag, das eben nicht mit classischen Arbeiten bedient sein will. Auch hat M. ein Accordsignal erfunden, einen Apparat, portativ, die Größe einer mittleren runden Tabakdose nicht überschreitend und bestehend aus zwölf Halbtönen, einer Octave, aus Metallzungen gebildet, die gleich den Ziffern einer Uhr angebracht sind, eine darüber angebrachte drehbare Scheibe hat vier Ausschnitte, von welchen drei offen sind, der vierte aber geschlossen werden kann. Die offenen Ausschnitte geben bei dem Hineinblasen stets den Dur-Dreiklang der gewünschten Tonart an; durch eine Verschiebung des Schubers des vierten Ausschnittes erklingt aber statt der großen die kleine Terz und man hat so den Moll-Dreiklang. M. lebt zur Zeit als Chormeister und überdieß viel mit Unterrichtertheilen beschäftigt, in Wien. [Zellner’s Blätter für Theater, Musik u. s. w. 1864, Nr. 6.] –