Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mayer, G. K.
Band: 18 (1868), ab Seite: 116. (Quelle)
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43. Mayer, G. A. (Kupferstecher, lebte zu Brünn in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts). Ueber diesen Künstler, der, wie Nagler berichtet, den Ruf der Geschicklichkeit besaß, ist nur bekannt: daß er um das Jahr 1730 in Brünn arbeitete und noch zu Anfang unseres Jahrhunderts gelebt haben soll, woraus zu schließen, daß er sehr alt geworden. Nagler gedenkt folgender Stiche von seiner Hand: Großes Feuerwerk, welches in Brünn der Maria Theresia zu Ehren veranstaltet wurde. Basan del., Mayer sc. (Schr. gr. Roy. Qu. Fol.); – die 1730 bei der Krönung des Marienbildes bei St. Thomas in Brünn veranstaltete Beleuchtung (gr. Fol.); – das Marienbild, welches zu Lodenicz bei Pürlitz in Mähren verehrt wird. Bei diesem Bilde gibt Nagler die Bezeichnung „F. A. Mayer sculpsit 1801“ an, welche mit den Initialen seines Taufnamens am Eingange seines Artikels G. A. nicht übereinstimmt und von Nagler übersehen worden sein mag. Da G. A. Mayer um das Jahr 1730 bereits in Brünn arbeitete, so mochte er damals doch wohl schon 20 Jahre gezählt haben, und wenn G. A. Mayer und F. A. Mayer eine und dieselbe Person sind, mindestens 90 Jahre alt geworden sein. Eben dieser Umstand aber erregt Bedenken und möchte zur Frage auffordern, ob Nagler nicht hier zwei verschiedene Personen für eine genommen habe? Indessen klärt sich Nagler’s Irrthum bald auf, wenn man die Quelle kennt, aus welcher Nagler geschöpft. Diese ist das „Allgemeine historische Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w.“ von Dlabacz, Bd. II, Sp. 288, der aber nur berichtet: „im Jahre 1801 bei dem Chorherrn des Stiftes Strahow, Gerlak Paus, Pfarrer zu Radonicz, ein Bild Mayer’s mit folgender Unterschrift des Künstlers: „F. A. Mayer sculpsitangetroffen zu haben. Nagler also schrieb den Druckfehler bei Dlabacz, der seinem Mayer im Anfange der Notiz die Initialen J. A., zu Ende aber F. A. gibt, einfach nach, und entstellte irrthümlich den Umstand, daß Dlabacz an irgend einem Orte ein Blatt des Künstlers im Jahre 1801 noch angetroffen hatte, zu der Nachricht, daß der Künstler noch zu Anfang dieses Jahrhunderts gearbeitet habe. Schließlich ist zu bemerken, daß Mayer bei Nagler zu Anfang der Notiz die Initialen G. A., zu Ende aber F. A., bei Dlabacz zu Anfang J. A. und zu Ende F. A. führe. Welche die richtigen sind, muß einer weiteren Untersuchung überlassen bleiben.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. VIII, S. 487.