Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Maul, Christoph
Band: 17 (1867), ab Seite: 135. (Quelle)
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Mauksch, Tobias (Humanist, geb. zu Käsmark in der Zips 27. October 1727, gest. zu Klausenburg im Jahre 1805). Verlor früh seinen Vater, und statt ihn die Studien vollenden zu lassen, wie es dessen Wille war, gab ihn die Mutter in eine Apotheke. So kam er im Alter von 13 Jahren zu einem Verwandten nach Klausenburg in die Apotheke, wo er acht Jahre lernte, dann, um sich weiter auszubilden, nach Deutschland reiste, wo er in Ludwigsburg und später in Stuttgart einige Zeit conditionirte. Mittlerweile, 1750, war sein Vetter, bei dem er in Klausenburg gedient, gestorben, und dieser hatte im Testamente verordnet, daß Niemanden als ihm die Leitung der Apotheke anzuvertrauen sei. M. kehrte somit nach Klausenburg zurück, leitete dieselbe die ersten zwei Jahre als Provisor, worauf sie ganz in sein Eigenthum überging. Sein Ruf als tüchtiger Pharmaceut verbreitete sich bald in ganz Siebenbürgen, und das Vertrauen zu ihm nahm so zu, daß ihm im Jahre 1760 über Antrag des Klausenburger Stadtmagistrates von der Kaiserin Maria Theresia zur Sicherstellung gegen jegliche Competenz ein ausschließliches [136] Privilegium verliehen wurde. Nach und nach gelangten die Apotheke in Bistritz, die Exjesuiten-Apotheke in Klausenburg und die Apotheke in Maros-Vásárhely durch Kauf in seinen Besitz, und sein Biograph meldet von ihm, daß ihm von dieser Seite mit Recht der Ruhm gebühre, dem gesammten Apothekerwesen in Siebenbürgen Geist und Leben eingehaucht, dasselbe ganz in Ordnung gebracht und die zweckmäßigste Einrichtung gegeben zu haben. Mit dieser ersprießlichen[WS 1] Thätigkeit als Apotheker verband er einen edlen Bürgersinn, wurde in Folge dessen zum Senator in Klausenburg ernannt, und bekleidete später die Posten eines Polizeidirectors und Stadthauptmanns. Die evangelische Gemeinde in Klausenburg, deren Mitglied er war, übertrug ihm die Vorsteherstelle, welche er durch mehrere Jahre zum Besten der Gemeinde versah, der er auch durch kräftiges Eingreifen ein namhaftes Kirchencapital in Regensburg vom Untergange gerettet hat. M. endete im Alter von 78 Jahren sein dem Wohle der Gemeinde gewidmetes Leben.

Melzer (Jacob), Biographien berühmter Zipser (Kaschau [1833], Ellinger, 8°.) S. 264.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: erspießlichen.