BLKÖ:Mattutinovich, Alois von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mattis, Pauline
Band: 17 (1867), ab Seite: 121. (Quelle)
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Mattutinovich, Alois von (k. k. General-Major, geb. zu Corfù im Jahre 1765, gest. zu Spalato 1. August 1844). Obgleich zufällig in Corfù geboren, ist M. doch von Abstammung ein Dalmatiner und gehört einer Morlachenfamilie an, wie er denn auch selbst, wenn er irgend etwas recht sehr bekräftigen wollte, es mit dem Schwure: so wahr er ein ehrlicher Morlache sei, zu thun pflegte. In ganz jungen Jahren trat M. in die Kriegsdienste der Republik Venedig, und auf der Flotte, welche Angelo Emo [Bd. IV. S. 35], der letzte Admiral der Republik, mit siegreichem Erfolge gegen die die Schifffahrt des mittelländischen Meeres beunruhigenden Piraten befehligte, erlangte M. die Stelle eines Majors. Nach dem Sturze der Republik trat M. in gleicher Eigenschaft in die Dienste Oesterreichs und nach dem Preßburger Frieden aus denselben in jene Frankreichs über. Als in Bergamo das dalmatische Bataillon errichtet worden war. wurde M. dem Generalstabe der italienischen Division zugetheilt, welche damals mit der großen Armee gegen Preußen in’s Feld zog. Später commandirte er die Arrièregarde der nämlichen Division, als diese nach Mailand zurückkehrte, wurde Commandant von Zara und der in den Krieg marschirenden Bataillone des ersten illyrischen Regiments. Mit demselben machte er den Feldzug nach Rußland mit, war Zeuge des Brandes von Moskau und kämpfte in den denkwürdigen Schlachten, welche im Jahre 1813 in Deutschland gekämpft wurden. Nachdem die Armee den Rhein überschritten, wurde M. Chef des Generalstabes der Reserve-Division zu Paris. Im Jahre 1814 erhielt er seine Entlassung mit dem Ehrentitel eines französischen Marschalls. Als er Paris verließ, wurde er zu Gent verhaftet und vor den Generalissimus der vereinigten Heere, den Feldmarschall Schwarzenberg , geführt, von dem er im Hauptquartiere zurückgehalten und nach Paris zurück gebracht wurde, wo er so lange blieb, bis er Befehl erhielt, sich nach Wien zu begeben. Daselbst bewilligte ihm der Kaiser Franz eine Jahrespension von 1600 fl. mit dem Range eines General-Majors in der Armee. So blieb M. in der Reihe der unangestellten General-Majore bis zu seinem Tode. M. war Ritter des Ordens der eisernen Krone, des französischen Ludwig-Ordens und Officier der Ehrenlegion. M., der ein wissenschaftlich gebildeter Officier war, hat mehrere Schriften verfaßt, als z. B. über die jonischen Inseln, über den griechischen Archipelagus, über die Organisation der kleinen Schifffahrzeuge im adriatischen Meere, über die Finanzen der venetianischen Provinzen, über Dalmatien, Albanien und Montenegro und über den Seehandel Venedigs. Abbate Carrara gedenkt im „Eco del Litorale Ungarico“ einer seiner Arbeiten über die illyrischen Provinzen, von welcher auf Befehl der Kaiser Napoleon und Franz für die Bibliotheken von Paris und Wien Abschriften genommen wurden, und für deren Original Malte Brun keine geringere Summe denn 18.000 Francs geboten haben soll. Ob die oberwähnten Werke je gedruckt worden oder überhaupt nur Handschrift geblieben sind. ist dem Herausgeber [122] dieses Lexikons nicht bekannt. M. starb, fast achtzigjährig, zu Spalato.

Dandolo (Girolamo), La caduta della Repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1857, Naratovich, 8°.) Appendice p. 303.