BLKÖ:Matt, Elisabeth Freiin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 112. (Quelle) | |||
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Maria Theresia, war anfänglich Secretär, dann wirklicher Rath, wurde durch viele Jahre bei der kais. Gesandtschaft verwendet und mitunter mit wichtigen Aufträgen an fremde Höfe betraut, so daß ihm schon Kaiser Joseph II. in Anerkennung seiner um den Staat erworbenen Verdienste die Ritterwürde und Kaiser Franz im Jahre 1793 die freiherrliche Würde verlieh, welche letztere ihm jedoch schon früher von dem churpfälzischen Reichsvicariate ertheilt worden war, so daß österreichischer Seits im Jahre 1793 nur die Bestätigung erfolgte. Als österreichischer Staatsbeamter genoß M. seiner Rechtlichkeit und gediegenen Denkungsweise wegen einen ausgezeichneten Ruf. Er wurde von der Regierung in der Sache der Kapuziner von Poysdorf und Wien zur Untersuchung abgeordnet und rühmt ihm die „Oesterreichische Biedermanns-Chronik“ aus diesem Anlasse nach, „daß er von seinen Einsichten, seinen Fähigkeiten und Unparteilichkeit überzeugende Beweise gegeben habe“. – Seine Tochter Elisabeth gehört aber zu der kleinen Zahl der gelehrten Frauen Oesterreichs, war Besitzerin einer Privat-Sternwarte in Wien und hat in Bode’s „Jahrbüchern“ 1812 und 1814 „Geographische Bestimmungen einiger Oerter in Oesterreich“, und in v. Zach’s „Monatlicher Correspondenz“, XXI–XXIII, verschiedene astronomische Nachrichten veröffentlicht.
Matt, Elisabeth Freiin (Astronomin, geb. zu Wien, Geburtsjahr unbekannt, gest. ebenda 1. März 1814). Tochter des Ignaz Freiherrn Matt. Die Familie der M. stammt vom Bodensee und bekleideten Mehrere aus derselben ansehnliche Civilbedienstungen bei verschiedenen Fürsten und Ständen des ehemaligen römischen Reiches. So war Matt’s Vater Hofrath bei dem Fürstbischofe von Constanz und besaß als Rechtsgelehrter einen ausgezeichneten Ruf. – Sein Sohn Ignaz diente unter der Kaiserin- Freyherrn-Diplom vom 5. November 1793. – Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Phantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg [Akademie in Linz] 1785, 8°.) Erster (und einziger) Theil, S. 136. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. A. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 78. – Bode’s Jahrbücher 1817, S. 253. – Wappen. Sechsmal von Blau und Silber quergetheilter Schild mit einer schmalen goldenen Einfassung. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, und Schildhalter sind zwei zurückschauende goldene Löwen.