Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Matiegka, Wenzel
Band: 17 (1867), ab Seite: 105. (Quelle)
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Matics, Emerich (Schriftsteller, geb. zu Pápá im Veszprimer Comitate 15. October 1810). Sohn armer Eltern; besuchte die Elementarschulen und das Gymnasium in seinem Geburtsorte, die Humanitätsclassen aber zu Stuhlweissenburg. Nun begab er sich nach Pesth, um an der dortigen Hochschule die philosophischen Studien zu beenden. Da seine Eltern ihm gar keine Unterstützung geben konnten, war er auf sich selbst angewiesen und beendete die Studien unter sehr mißlichen Verhältnissen. Bereits zwang ihn die Noth, die Hauptstadt zu verlassen, als er eine Stelle als Erzieher in Zombor erhielt, auf welchem Posten er durch drei Jahre thätig war. Nun kehrte er nach Pesth zurück und erhielt dort bei der ungarischen Akademie der Wissenschaften die Stelle eines Scriptors. Auf diesem Posten, auf welchem er sich mit der ungarischen Literatur näher vertraut machte, blieb er zwei Jahre. Im Jahre 1838 begab er sich nach Preßburg, wo er einen Antrag von Joseph Orosz, als Mitredacteur des „Hirnők“ einzutreten, annahm. Im Februar 1844 erhielt er bei der neuerrichteten Präparandie zu Neuhäusel eine Professorsstelle, wurde aber von dort auf seine Bitte an die Preßburger Ober-Elementarschule übersetzt. Seine schriftstellerische Laufbahn betrat er zuerst in Taschenbüchern und Journalen, wie in der „Urania“, „Nefelejts“, „Aurora“; in den „Hasznos Mulatság“, „Társalkodó“, „Regélő“, „Honmüvész“ und „Rajzolatok“. Selbstständig gab er folgende Werke heraus: „Magyar-német-franczia társalkodás segéd-könyve“, d. i. Ungarisch-deutsch-französisches Conversations-Hilfsbuch (Preßburg 1841); – „Ungarischer Sprachplatz“ (ebd. 1843), unter diesem sonderbaren Titel führt Danielik’s und Ferenczy’s Werk „Magyar irók“ diese Schrift von Matics auf; ich war nicht im Stande, das Buch aufzufinden, doch möchte ich glauben, daß der richtige Titel „Ungarischer Sprachschatz“ lauten dürfte; – Alkalmazott magyar nyelvtan“, d. i. Praktische ungarische. Grammatik. Dann hat er auch des Grafen Lamberg „Lettres critiques morales et politiques“ unter dem Titel: „Elfogulatlan nézetek különféle politikai viszonyaink fölött“ übersetzt und herausgegeben.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 314.