BLKÖ:Maroičić von Madonna del Monte, Joseph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Maron, Anton von
Band: 17 (1867), ab Seite: 2. (Quelle)
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Maroičić von Madonna del Monte, Joseph Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Svidnik in Ungarn 6. April 1812). Sein Vater Georg, zuletzt Major, in Pension (gest. 1835), wurde in Anerkennung seiner Verdienste, mit Diplom vom 15. Jänner 1830 in den österreichischen Adelstand erhoben. Sein Sohn Joseph ist am 21. October 1825 als Cadet in das Linien-Infanterie-Regiment Nr. 60 eingetreten, erhielt in der Gratzer Cadeten-Compagnie seine militärische Ausbildung und hat dann beim ersten Banal-Grenz-Regimente und bei dem General-Quartiermeisterstabe alle Unter- und Oberofficierschargen bis zum Hauptmann stufenweise durchgemacht; wurde am 13. Juni 1848 zum Major im Banal- und 10. Grenz-Regimente ernannt, am 21. Februar 1849 als solcher zum General-Quartiermeisterstabe übersetzt, am [3] 31. Juli 1849 zum Oberstlieutenant in demselben und am 8. November 1849 zum Obersten und Commandanten des Oguliner 3. Grenz-Regiments befördert. Im Mai 1854 wurde er General-Major und Brigadier bei der Armee in Ungarn, am 30. December 1860 Feldmarschall-Lieutenant mit der Zutheilung beim 3. Armeecorps-Commando. Diese bisher vierzigjährige Dienstzeit verfloß bis zum Jahre 1848 im Frieden, im genannten Jahre machte M. den Feldzug gegen Piemont mit. M. befand sich damals im Reservecorps des Feldzeugmeisters Grafen Nugent. Auf dessen Zuge von Isonza nach Verona im April, dann als Chef des Generalstabes bei dem 3. Armeecorps unter Feldmarschall-Lieutenant Grafen Thurn in Tirol bewährte er zum ersten Male seine Tüchtigkeit. Von der Division des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Thurn kam M. zur Brigade des General-Majors Ritter von Culoz. Dieser hatte den Auftrag erhalten, am 9. Juni nach Montebello zu marschiren und am 19. von Brendolla oder auch von Altavilla aus der Höhen oberhalb Vicenza bei Madonna del Monte Meister zu werden. Das Gros der Armee sollte am nämlichen Tage auf der Straße von Padua einen Angriff gegen Vicenza unternehmen. Die Monti Berici in der Umgebung von Vicenza, sind der Schlüsselpunct der Stellung. Waren diese Höhen genommen, so war die Vertheidigung der Stadt nicht länger möglich. Aus diesem Grunde legte Maroičić, damals Major, dem General-Major Culoz einen Angriffsplan vor, der von der früheren Disposition in einigen jedenfalls entsprechenderen Bewegungen und auch insofern abwich, als diese letzteren um einen Tag früher, und zwar am 9. und nicht erst am 10. ausgeführt werden sollten, wodurch an Zeit gewonnen, der Feind überrascht wurde. Dieser Plan gelang auch vollkommen. Aber nicht allein, daß M. den Plan entwarf, er hatte auch den entscheidendsten Antheil an der Ausführung desselben. Nachdem er an der Spitze der Avantgarde gegen den verschanzten, mit einem Blockhause versehenen Kogel, la bella vista genannt, vorrückte und bei Castel Ramboldo mit dem ersten Morgengrauen angekommen war, erkannte er sofort, daß die Eroberung dieser Stellung von höchster Wichtigkeit sei, da man mit diesem Kogel und der sich anbindenden Höhe eine gedeckte feste Stellung gegen die zweite Hauptposition des Feindes gewinnen und alle ferneren Bewegungen gegen den Feind gedeckt vornehmen könne. Kaum wurde M. und seine Truppen von dem ihrer ansichtig gewordenen Feinde mit einer Kugelsalve empfangen, als er sofort die Truppen zum Angriffe ordnete. Zwei Compagnien Oguliner nebst den Raketen stellte er längs dem Abhange gedeckt auf einen niederen terrassenartigen Riegel zunächst des Blockhauses auf, auch ließ er den General Culoz bitten, da ihm die Bewerfung mit Granaten nothwendig erschien, ihm die beiden Haubitzen zu schicken. Nun wurde aus dieser Aufstellung das Feuer gegen das Blockhaus und dessen Besatzung eröffnet, und zwar schoß die Artillerie mit bestem Erfolge, wie auch die beiden Compagnien Oguliner mit ihrem Kleingewehrfeuer eine gute Wirkung erzielten. Als sich in der feindlichen Besatzung eine Schwankung kund gab, stürmten die Grenzer, von zwei Compagnien des Regiments Latour als Reserve gefolgt, die Höhen und setzten sich in den Besitz derselben, das Blockhaus loderte in hellen Flammen auf, dem Gros der Armee den glücklichen Erfolg [4] der Unternehmung verkündend. Nun leitete M. die weitere Aufstellung, recognoscirte die vorliegende Gegend und Stellung des Feindes, traf aber zugleich alle Dispositionen für den auf die 3. Nachmittagsstunde festgesetzten allgemeinen Sturmangriff in der entsprechendsten Weise, dabei hob er den Muth der Mannschaft, indem er mit seinem eigenen Beispiele voranging und sie durch begeisternde Worte zum Kampfe aneiferte. Als dann um 3 Uhr der allgemeine Sturm angeordnet wurde, stürmte M. mit dem Regimente Latour und Reisinger auf der Straße gegen die feindliche Schußschartenbatterie mit zwei Geschützen und den rechten feindlichen Flügel vor, während das 10. Jäger-Bataillon unter seinem Obersten Kopal [Bd. XII, S. 421] und mit dem Hauptmanne Jabloński [Bd. X, S. 8] an der Spitze den Sturm gegen den linken Flügel des Feindes ausführte. Nach kurzem, jedoch hartnäckigen Kampfe waren die Höhen genommen, der Feind theils in die Flucht geschlagen, theils gefangen genommen und die Geschütze erbeutet. Jedoch war der Sieg erst dann als vollkommen zu betrachten, wenn auch die letzten Höhen von Madonna del Monte genommen wurden. M. stellte sich demnach an die Spitze der Truppe, feuerte sie zur Fortsetzung des Sturmes an und der Erfolg war ein glänzender, auf der Straße wurde die Kirche von Madonna del Monte erstürmt und Abtheilungen des[WS 1] Regiments Latour nahmen den, ober der Villa Salvi gelegenen, die Kirche beherrschenden Hügel. General-Major Culoz schrieb in seiner Relation über die Ergebnisse des Sieges: „In den vordersten Reihen der Stürmenden war auch stets der Hauptmann Maroičić des Generalstabes“, und am Schlusse derselben: „Hauptmann Maroičić, welcher in der Relation zweimal rühmlichst genannt wurde, hat durch vorzügliche Führung der Truppe, durch seine unermüdete, umsichtsvolle, vordenkende Thätigkeit, wesentlich zur Lösung der mir ehrenvoll zugetrauten Aufgabe beigetragen, so wie er durch seine persönliche Bravour gewußt hat, der Truppe Vertrauen einzuflößen“. Der unmittelbare Erfolg dieser ausgezeichneten Waffenthat war seine Ernennung zum Major im 1. Banal-Grenz-Regimente, und dann wurde ihm mit Diplom vom 20. Juli 1849 das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens zuerkannt. Später zeichnete sich M. noch aus bei der Einnahme der Stellung von Madonna della corona, auf dem Monte Baldo und der Stellung von Rivoli am 20. und 21. Juli, ferner bei der nach der Schlacht von Custozza erfolgten Besetzung von Parma und Piacenza durch das 4. Armeecorps, dessen Commando nun Feldmarschall-Lieutenant Thurn erhalten hatte. Für sein vortreffliches Verhalten bei allen diesen Gelegenheiten wurde M. schon lange vor Verleihung des Maria Theresien-Ordens mit Allerh. Entschließung vom 30. November 1848 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet. Als im August 1848 der Waffenstillstand geschlossen worden, übernahm M. die Dienste eines Generalstabs-Chefs bei dem Armeecorps Thodorovich, blieb aber dort nur kurze Zeit in Verwendung und wurde Ende Februar 1849 in gleicher Eigenschaft nach Siebenbürgen übersetzt, wo aber die Situation für unsere Truppen eine bereits so nachtheilige war, daß auch die Umsicht und Energie des neuen Generalstab-Chefs den Ereignissen des Märzmonats eine bessere Wendung zu geben nicht im [5] Stande waren. Das Corps mußte die Provinz räumen und auf fremden Gebiete den Wink zu neuer Thätigkeit abwarten. Als der Sommerfeldzug 1849 eröffnet wurde, erhielt M. den Befehl, in das russische Hauptquartier als Colonnenführer sich zu verfügen. Nach Beendigung des Kampfes im November d. J. wurde er, wie bereits gemeldet worden, Oberst des Oguliner Grenz-Regiments. Auch seine übrigen Beförderungen sind schon angegeben worden. Seit dem Jahre 1862 ist M. Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 7, vordem Freiherr Prohaska, und mit Allerh. Entschließung vom 14. Juli 1866 ist ihm die geheime Rathswürde mit Nachsicht der Taxen verliehen worden. M. war damals Commandant des 7. Armeecorps. In der durch die Wiener Zeitung bekannt gegebenen Allerh. Entschließung wird er irrthümlich Johann statt Joseph genannt.

Erscheint auch öfter Maroichich, zuletzt aber immer wie oben, Maroičić geschrieben. – Freiherrn-Diplom vom 19. November 1850. – Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen (Wien, gr. 4°.) III. Jahrg. (1850), S. 428: „Ehrenhalle. VIII.“; S. 560: Eine Berichtigung von ihm selbst. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1551 u. 1752. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) Jahrg. 1858, S. 432; Jahrg. 1864, S. 521. – Familienstand. Joseph Freiherr Maroičić von Madonna del Monte ist (seit 14. Februar 1852) mit Agnes Amalie Pauline gebornen von Vranyczany (geb. 10. Jänner 1834 im Schlosse Severin in Croatien) vermält, und stammen aus dieser Ehe folgende Kinder: Anna Julia Clara (geb. 13. Jänner 1853), Georg Ambros Johann (geb. 2. Juli 1854) und Ambros Georg Wilhelm (geb. 26. August 1856). – Wappen. Ein in die Länge und halb in die Quere getheilter Schild. Die rechte rothe Schildeshälfte durchzieht eine gezinnte silberne Mauer mit schwarzen Mauerstrichen und einem aus dem linken Seitenrande hervorgehenden geschlossenen Thore, über welchem wie auch über der Mitte der Mauer je eine Schußöffnung angebracht ist. Aus der Mauer wächst ein einwärtsgekehrter goldener Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, welcher in der rechten Pranke einen blanken Säbel an goldenem Gefäße zum Streiche schwingt. Das obere linke rothe Feld durchzieht ein silbernes gemeines Kreuz, welches im rechten Oberwinkel von einem goldenen Sterne begleitet ist. Aus dem Fußrande des unteren blauen Feldes erhebt sich ein steiler grüner Berg, auf dessen Gipfel ein goldenes Haus mit fünf Zinnen und einem verschlossenen Thore, im Erdgeschoß mit vier und im oberen Stockwerke mit fünf verschlossenen Fenstern versehen, erbaut ist. Aus der mittelsten Zinne ragt an schwarzer Stange ein von schwarzer und Goldfarbe quergetheiltes Fähnchen, gegen die linke Seite flatternd, hervor. In dem rechten Oberwinkel schwebt ein goldener Stern. Auf dem Schilde ruht die freiherrliche Krone, auf der sich drei gekrönte Turnierhelme erheben, von denen die beiden äußersten zueinandergekehrt sind. Aus der Krone des mittleren Helms wächst der im Schilde bezeichnete rechtsgekehrte goldene Löwe, aus jener des rechten Helms erheben sich drei wallende Straußenfedern, die mittlere roth, die rechte silbern, die linke golden; auf der Krone des linken Helms erscheinen zwei offene hintereinander gestellte, mit den Sachsen gegen die rechte Seite gekehrte Adlerflügel, der vordere von Roth und Blau, der hintere von Silber und Gold quergetheilt, und der erstere in der oberen rothen Hälfte von einem silbernen gemeinen Kreuze durchzogen. Helmdecken. Die des ersten Helms sind roth, rechts mit Silber, links mit Gold belegt; die des mittleren sind gleichfalls roth, rechts mit Gold und links mit Silber belegt, und die des dritten Helms sind rechts roth mit Silber, links blau mit Gold belegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: das.