BLKÖ:Jablonsky del Monte Berico, Joseph Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 8. (Quelle) | |||
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Radetzky und verrichtete bei Vicenza, am 10. Juni, eine ausgezeichnete Waffenthat. Bereits hatten die Zehner Jäger – unter diesem volksthümlichen Namen lebt das Jäger-Bataillon Nr. 10 im Volksmunde – unter Oberst Kopal den stürmenden Schweizern sich entgegengeworfen und sie von der Anhöhe, die sie genommen, verdrängt. Muthig den Vortheil verfolgend, drangen sie unaufgehalten vor, bis sich ihnen zwei mit Geschütz versehene Schanzen entgegenstellten, welche jedes Vorrücken vor der Hand unmöglich machten. In diesem Momente warf sich J., ohne erst Befehl abzuwarten, von einigen seiner Leute gefolgt, der Erste auf eine der Schanzen, hieb einen feindlichen, das Gewehr eben zum Schuß anlegenden Soldaten nieder und erstürmte die Schanze. Die Truppe, durch das Beispiel ihres Anführers begeistert, folgte und wurde bald Meister derselben. Ebenso stürmte er auch – immer seiner Truppe voran – die zweite Schanze, den Feind von Stellung zu Stellung bis Madonna verfolgend, von welchem äußersten Puncte der Monti Berici die Stadt Vicenza vollkommen beherrscht wird. Durch Erstürmung dieser Stellung war der Besitz der Stadt für die Unseren entschieden, und Jablonsky’s Heldenmuth dieser glänzende Erfolg zu danken. Im weiteren Verlaufe des kurzen Feldzuges wurde J. bei Custozza und vor Mailand unter den Ausgezeichneten genannt. In der 151. Promotion (vom 27. November 1848) wurde J. für seine Waffenthaten mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet, aber schon wenige Wochen [9] früher, am 15. October 1848, zum Major im Infanterie-Regimente Zanini Nr. 16 befördert. Zu Anfang des Jahres 1849, als die Zahl der Jäger-Bataillons vermehrt wurde, kam er als Major zum 21. Jäger-Bataillon, welches aus dem Cadre des 10. Bataillons gebildet wurde. Am 23. November d. J. wurde J. Oberstlieutenant im Bataillon. Als die Gendarmerie errichtet wurde, kam J. am 7. September 1850 als Oberst zum 13. Regimente, nach Tirol, später zum 1. nach Wien, 1852 zum 9.; im Jahre 1853 in gleicher Eigenschaft zum Infanterie-Regimente Großherzog von Hessen Nr. 14. Seit 25. Juli 1857 zum General-Major befördert, ist er gegenwärtig Brigadier beim ersten Armeecorps in Prag. Im Jahre 1850 erhielt J. die Freiherrnwürde mit dem Prädicate del Monte Berico.
Jablonsky del Monte Berico, Joseph Freiherr (General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Radkersburg in Steiermark 1806). Trat, 16 Jahre alt, am 20. November 1822 als Cadet in das 10. Feldjäger-Bataillon, in welchem er am 16. Mai 1831 Unterlieutenant, am 1. August 1841 Oberlieutenant, am 16. October 1846 Capitän und am 30. März 1848 Hauptmann wurde. Im Jahre 1848 war das Bataillon in Italien stationirt und stand, zur Brigade Strassoldo gehörig, in Como. Bei Goito, am 9. April d. J., bestand J. mit seiner Compagnie das erste Gefecht, erwarb sich bei Santa Lucia, am 6. Mai, die lobende Anerkennung des Feldmarschalls Grafen- Oesterreichische illustrirte Zeitung (Wien, 4°.) Jahrg. 1834, Nr. 212 [mit Porträt im Holzschnitte). – Oesterreich. Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1852, 8°.) Bd. III, S. 300. – Hirtenfeld (J. Dr.). Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1553 und 1752. – Freiherrnstands-Diplom vom 7. März 1850. – Wappen. Im blauen mit goldenen Sternen besäten Schilde ein rother schmal mit Gold eingefaßter Mittelschild, in welchem auf einem aus dem Fußrande emporragenden grünen Hügel ein goldenes Castell mit verschlossenem Thore und sechs Zinnen, eine Warte mit fünf Zinnen und eine unter denselben angebrachte Schußöffnung zu sehen ist. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich erheben. Aus der Krone des rechten nach innen gestellten Helmes ragt eine bloße Hand empor, welche einen goldberahmten ovalen Spiegel an einem goldenen Schafte schrägrechts emporhält. Um den Schaft windet sich eine natürliche Schlange hinan, die mit dem Kopfe dem Spiegel zugekehrt ist. Aus der Krone des mittlern in’s Visir gestellten Helmes wächst ein vorwärts gekehrter Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, in der rechten Pranke ein blankes Schwert an einem goldenen Gefäße zum Streiche schwingend, mit der Finken einen rothen Apfel (jabłon, im Slavischen: Apfel) an einem mit drei Blättern versehenen natürlichen Zweige emporhaltend; aus der Krone des linken nach innen gekehrten Helmes wächst ein blauer mit den Sachsen einwärts gewendeter offener und mit goldenen Sternen bestreuter Adlerflug. Die Helmdecken sind bei den beiden äußeren blau, bei dem mittlern roth, sämmtlich mit Gold unterlegt. Die Schildhalter sind zwei geharnischte Männer mit offenem Visire, schwarzen Straußfedern auf den Helmen, mit an schwarzen Gürteln abhängenden Schwertern mit goldenem Gefäße und Beschlag, jener zur Rechten mit der Linken, jener zur Linken mit der Rechten den Schild und mit den frei ausgestreckten Händen Turnierlanzen aufrecht haltend. –