BLKÖ:Markowský, Wenzel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Markowsky, Joseph
Band: 16 (1867), ab Seite: 472. (Quelle)
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Markowský, Wenzel (Maler, geb. zu Prag im Jahre 1789, gest. ebenda 26. October 1846). Den ersten Unterricht im Zeichnen und Malen erhielt M. unter dem tüchtigen Ludwig Kohl [Bd. XII, S. 292], der damals in Prag an der Normal-Hauptschule auf der Kleinseite als Zeichenmeister angestellt war. Später besuchte er die von mehreren patriotischen Kunstfreunden gegründete Akademie, an die zu jener Zeit als erster Director Joseph Bergler [Bd. I, S. 309] war berufen worden. Ueberdieß malte er viele Bildnisse und Scenen aus der vaterländischen Geschichte, welche geschickt componirt und fleißig ausgeführt waren, und nicht wenig zur Förderung seines Rufes beitrugen. Im Jahre 1820 betheiligte er sich mit Machek [S. 202 dies. Bds.], Führich [Bd. V, S. 5], Wenzel Manes [S. 369 dieses Bds.] u. A. an dem Bilderwerke: „Geschichte der Čechen in Bildern“, zu dessen siebenzig und mehr Blättern Wenzel Hanka [Bd. VII, S. 301] den Text in deutscher und čechischer Sprache zugleich lieferte. Von M.’s Bildern sind darin: „Die Gründung Prags“; – „Das Begräbniss Przemysl’s“; – „Der Tod der h. Ludmilla“; – „Milada in Rom“; – „Die Krönung des Königs Wratislaw I.“; – „Die Hussitenpredigt“ u. m. a. enthalten, und hat er mehrere derselben überdieß in Oel ausgeführt. Sein großes und figurenreiches Bild: „Karl’s IV. und Blanka’s Abschied von den Cardinälen und Grossen Rom’s“, welches er um eben diese Zeit gemalt, erregte durch die gelungene Ausführung die allgemeine Aufmerksamkeit. Ebenso gefielen: „Žiska bedroht Prag“; – „Žiska’s Tod“; – „Karl IV. schenkt einigen gefangenen Edlen von Liegnitz die Freiheit“. Einige seiner Gemälde sind auch im Kupferstiche und zwar von guten Meistern, wie sein „heil. Nepomuk“ von Döbler, die „Hussitenpredigt“ von Drda, vervielfältigt worden. Im Jahre 1838 wurde ihm, der auch Mitglied der Prager Akademie war, die Restauration der merkwürdigen alten, auf 136 Holztafeln gemalten Bilder übertragen, welche sich in der h. Kreuzcapelle auf dem Karlstein befinden und welche Aufgabe M. mit großem Geschicke löste. Auch als Lehrer hat M. verdienstlich gewirkt. In den letzten Jahren hat er viel für Kirchen gemalt. Er starb im Alter von 57 Jahren.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. VIII, S. 339 [nach diesem geb. 1785]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1869, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 29 [auch nach diesem geb. im Jahre 1785. Dahier wird Dlabacz’s Künstler-Lexikon als Quelle angeführt, Markowský’s Name kommt aber in demselben gar nicht vor]. – Slovník naučný. Redakt. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S 129 [nach diesem gest. 16. October 1846]. – Pautnik. Časopis, d. i. der Wanderer Zeitschrift. Redigirt von K. W. Zap (Prag, 4°.) I. Jahrg. (1846), S. 288 [nach dieser gest. 26. August 1846]. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°. ) Jahrg. 1824, S. 375; Jahrg. 1827, S. 105 u. f. –