BLKÖ:Markovic, auch Markowic, Mathias

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 468. (Quelle)
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Markovic, auch Markowic, Mathias (protestantischer Theolog, geb. zu Dobronin in der Sooler Gespanschaft Ungarns im Jahre 1707, gest. im Jahre 1762). Besuchte die Schulen zu Schemnitz, Neusohl und Preßburg und begab sich 1731 zur Vollendung seiner Studien in’s Ausland. In Jena erlangte er die höhere theologische Ausbildung, alsdann kehrte er in die Heimat zurück und wurde im October 1734 zum evangelischen Priester an der Kirche zu Szarvas ordinirt. Diese Stelle bekleidete er bis zu seinem Tode. Er war auf derselben für die Verbreitung und Stärkung seines Glaubens ungemein thätig. So ist es vornehmlich seinen rastlosen Bemühungen [469] zu verdanken, daß die evangelische Kirche zu Tót-Komlós, eine der blühendsten im Lande, im Jahre 1746 gegründet worden. Auch sonst wirkte er durch Wort und Schrift für die Verbreitung und Förderung seiner Lehre. Die von ihm im Drucke erschienenen Schriften sind: „Dissertatio de discrimine lucis atque tenebrarum vitae et mortis“ (Jena 1733); – „Jélen dychtící po tekoucích vodách aneb svatý Otčenaš“, d. i. Der an den strömenden Wassern dürstende Hirsch, oder das heilige Vaterunser (1746), – „O potřebě navštěvováni domů“, d. i. Von der Nothwendigkeit, die Häuser zu untersuchen (1747), gelegentlich der pietistischen Controversen geschrieben; – „Pisen o chvále stavu sedlskěho z něm. v slovenskou řeč uvedena i také rozšířena“, d. i. Gesang vom Lobe des Bauernstandes, aus dem Deutschen in’s Slavische übertragen (1752, 8°.); – „Sloup ohnivý křestanské Israelity na cestách sprovázejici neb modlitby a pisničky duchovní i t. d.“, d. i. Die christliche Feuersäule, welche die Israeliten auf dem Wege führte, nebst Gebeten und geistlichen Liedern (1756, 12°.); – „Historia cirkevní starého i nového zákona z původních důvodů sepsaná i t. d.“, d. i. Kirchengeschichte des alten und neuen Bundes u. s. w. (Breslau 1765, 8°.). Mehreres und Erheblicheres hat er in Handschrift hinterlassen, und zwar eine kurze Geschichte des Königreichs Ungarn in Versen in slovenischer Sprache; – eine Beschreibung jener Gespanschaften Ungarns, durch welche die Flüsse Maros und Körös ihren Lauf nehmen; sie enthielt unter anderem auch eine Geschichte der evangelischen Kirche von Fünfkirchen, Szarvas, Csabo, Orosház, Komlós und Berenyi und dann Nachrichten über den Boden und seine Fruchtbarkeit, über die Sitten und Beschäftigungen seiner Bewohner, über den Landbau u. dgl. m.; – Bemerkungen über die Geschichte der reformirten Kirche in Ungarn von Friedr. Ad. Lampe (eigentlich Paul Ember); – Ermahnungen an seinen Sohn Johannes u. dgl. m. – Sein Sohn, gleichfalls Mathias, war Prediger an der evangelischen Kirche zu Prag, und starb als solcher im Jahre 1793. Auch er hat mehrere vornehmlich polemisirende Schriften über die evangelische Kirche und ihre Lehren und einige Kanzelreden herausgegeben, welche Jungmann in seiner Geschichte der čechischen Literatur und das von Franz Doucha herausgegebene Čechische Bücher-Lexikon namentlich aufführen.

Jungmann (Josef), Historie literatury české, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnáč, 4°.) Zweite von W. W. Tomek besorgte Auflage, S. 264, Nr. 142; S. 266, Nr. 169; S. 267, Nr. 202; S. 268, Nr. 219 u. 223; S. 316, Nr. 1119; S. 342, Nr. 1652, u. S. 597. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Frz. Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 129. – Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tom. II, p. 590. – Haan (A. Ludov.), Jena hungarica sive Memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leop. Réthy, 8°.) p. 51. – Knihopisný slovník česko-slovensky. Vidal František Doucha přispěním Jos. Al. Dundra a Frant. Aug. Urbánka, d. i. Čechisch-slavisches Bücher-Lexikon. Herausgegeben von Fr. Doucha mit Unterstützung von Fr. A. Urbanek und Jos. Alex. Dunder (Prag 1863, Kober, Lex. 8°.) S. 135.