BLKÖ:Marijanović, Stephan

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 443. (Quelle)
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Marijanović, Stephan (südslavischer Sprachforscher, geb. zu Brood in Slavonien im Jahre 1802, gest. ebenda [444] 1860). Er erscheint auch Marjanoviť geschrieben. Nach dem „Slovník naučný“ und nach Šáfařík-Jireček war er Priester des Franziskanerordens bosnischer Provinz; nach Křizek war er Pfarrer zu Slankamen, einem in der serbischen Militärgrenze gelegenen Marktflecken, welcher im Mittelalter Sovar oder Dragosevcze hieß und wo Prinz Eugen im Jahre 1699 einen großen Sieg über die Türken erfochten hatte, auf den der Karlowitzer Frieden folgte. Marijanović ist als Verfasser mehrerer Werke über die Sprache seiner Heimat bemerkenswerth. So gab er denn folgende Schriften heraus: „Institutiones grammaticae idiomate Illyrico propositae“ (Spalato 1822); – „Syntaxis linguae latinae“ (Venet. 1823); – „Origo Vicariae Bosnae“ (Spalato 1823); – „Systema litterarium etc.“ (Budae 1835); – „Bukvar latinskih illirickih slovah“ (ebd. 1835, 8°.); – „Vitie i igrokazi, knjigah VII“ (Pec. 1839 i 1840, 12°.).

Paul Jos. Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) II. Illyrisches und croatisches Schriftthum, S. 98 u. 101. – Křížek (Vacslav), Anthologie jihoslovanská, d. i. Südslavische Anthologie (Prag 1863, A. Storch, 8°.) S. 296. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 123.