Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Malavašič, Franz
Band: 16 (1867), ab Seite: 326. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Maleter in Wikidata
GND-Eintrag: 102906130, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Maleter, Johann|16|326|}}

Maleter, auch Mileter genannt, Johann[BN 1] (Arzt, geb. zu Igló in der Zips in Ungarn im Jahre 1691, gest. 8. März 1755). Sein Vater Georg, wie Jacob Melzer berichtet, gehörte dem Stande der Adeligen an, jedoch führt Nagy’s ungarisches Adelslexikon (Magyarország családai czimerekkel etc.) den Namen dieser Familie nicht auf. Johann widmete sich, nachdem er die unteren Schulen in seiner Heimat besucht, dem Studium der Arzneiwissenschaft, und begab sich im Jahre 1714 nach Jena und von dort 1716 nach Leyden, wo er mit großem Eifer seinen Berufsstudien oblag. In Leyden wurde ihm von Seite der Professoren der ehrenvolle Auftrag, das Naturaliencabinet zu ordnen, welches Czar Peter während seines Aufenthaltes in Holland bestellt und dann nach Rußland mitgenommen hatte. Zu Ende des Jahres 1717 erlangte M. die medicinische Doctorwürde. Im Jahre 1718 kehrte M. in seine Heimat zurück und ließ sich in Igló nieder. Der Ruf seiner ärztlichen Geschicklichkeit verbreitete sich bald durch das ganze Zipserland. Fürst Lubomirski, damals Capitän der an die Krone Polens verpfändeten 13 Zipserstädte, ernannte ihn unter den vortheilhaftesten Bedingungen zu seinem Leibarzte; im Jahre 1723 wurde M. Comitatsphysikus, welchen Posten er bis an seinen im Alter von 64 Jahren erfolgten Tod bekleidete. Seine durch den Druck veröffentlichten Schriften sind; „De morbo Tsömör Hungaris endemio“ (Lugd. Batov. 1714, 4°., wieder gedruckt 1760) und in dem VII. Bande 2. Theil der „Disputationes Hallerianae ad morborum Historiam etc.“ aufgenommen; – „Höchst nöthige Erinnerung wie sowohl die Bewahrung, als auch die Cur selbst bey besorgender Contagionszeit anzustellen sey“ (Leutschau 1739, 4°.). Melzer schreibt zwar von Maleter’s „vielen medicinischen Schriften die er geschrieben und im Druck hinterlassen hat“, jedoch ist es allen meinen Bemühungen nicht gelungen, mehr als die obigen zwei aufzufinden.

Melzer (Jacob), Biographien berühmter Zipser (Kaschau 1833, Ellinger, 8°.) S. 172. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 543.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Milleter, siehe: Maleter, Johann [Bd. XVI, S. 327].
    Als Nachtrag zu den dort angegebenen Quellen: Haan (A. Ludov.), Jena hungarica sive Memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leop. Réthy, 8°.) p. 42. – Veszprémi (Steph.), Succincta medicorum Hungariae et Transylvaniae biographia (Lipsiae 1774, Sommer, 8°.) Centuria prima, p. 113. Auch soll M. für das große Werk: „Notitia Hungariae novae historico-geographica“ von Mathias Belius [Bd. I, S. 235] mehrere Abhandlungen verfaßt haben. Milleter [Bd. 18, S. 329.]