BLKÖ:Mészáros von Bodó-Baar und Nagy-Lúcs, Ignaz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mészáros, Emerich
Band: 17 (1867), ab Seite: 456. (Quelle)
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Mészáros von Bodó-Baar und Nagy-Lúcs, Ignaz (Schriftsteller, geb. auf der Insel Schütt im Preßburger Comitate im Jahre 1721, Todesjahr unbekannt). Das Gymnasium besuchte er in Preßburg, die philosophischen Studien hörte er in Raab; in Wien, wo er sich zugleich die deutsche Sprache aneignete, vollendete er die rechtswissenschaftlichen Studien. Zuvörderst erhielt er eine Stelle als Actuar auf den Gütern der gräflichen Familie Batthyány, wurde aber in kurzer Zeit Secretär des Grafen Joseph Batthyány, Erzbischofs in Kalocsa [Bd. I, S. 177], eines durch Geist, Wissen und Humanität hervorragenden Kirchenfürsten, bei dessen Tode Kaiser Franz die bezeichnenden Worte sprach: „Wir haben einen großen [457] Mann verloren.“ Nach dem Tode des Erzbischofs lebte M. zurückgezogen und der Literatur sich widmend in Ofen. Von ihm sind folgende Werke im Drucke erschienen: „Buda várának visszavételekor a keresztények fogságába esett egy Kartigám nevü Török kis asszonynak ritka és emlékezetes történetei“, d. i. Seltsame und merkwürdige Geschichte eines zur Zeit der Zurückeroberung der Stadt Ofen in das Gefängniß der Christen geworfenen türkischen Fräuleins Namens Kartigam (Preßburg 1772, 8°.), diese Schrift fand solchen Beifall, daß in verhältnißmäßig kurzer Zeit, in den Jahren 1780 und 1795, zwei neue Auflagen folgten. Es ist eine jener moralisirenden Geschichten, wie sie zu Anfang des laufenden Jahrhunderts so beliebt waren, eine im Gewande einer Erzählung, an der überdieß der schöne ungarische Styl gerühmt wird, ausgeführte Unterweisung, wie der Mensch das Geschick ertragen soll. Ein zweites, unter dem Titel: „Montier asszonynak á maga leányával el férjzet Mark-Grófnéval közlött tanúságos, igen jeles és minden féle úri rendeknek nemes mulatására nagyon alkalmatos levelei“, d. i. Lehrreiche Briefe, welche Frau Montier an ihre Tochter geschrieben (Pesth 1793, 8°.), erschienenes Buch, ist als eine Uebersetzung aus dem Deutschen bezeichnet. Das Original dürften aber wohl die von Franc. d’Issembourg d’Happoncourt dame de Graffigny herausgegebenen „Lettres d’une Péruvienne sein, von denen seit ihrem ersten Erscheinen (1749) zahlreiche neue Auflagen und Uebersetzungen in allen gebildeten Sprachen erschienen sind. Einzelnen Auflagen sind noch die „Lettres d’Aza“ beigefügt, welche aber nicht von Madame Graffigny, sondern von Lamarche Coucmont, einem Kämmerer des Markgrafen von Bayreuth verfaßt sind. Nach einer mit diesen letzteren vermehrten Auflage scheint die deutsche Ausgabe bearbeitet gewesen zu sein, welche M. seiner ungarischen Uebersetzung zu Grunde gelegt hat. Noch gab M. das Werk: „Minden esetekre elkészült Magyar Szekretárius“ u. s. w. (Pesth 1793, 8°.) heraus, ein Buch, welches seiner Zeit einem großen Bedürfnisse abhalf. Diesen Ignaz Mészáros führt Alexius Horányi in seinem Werke: „Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum“, Bd. II, S. 507, unter dem irrigen Namen: Mésázros auf.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 197.