BLKÖ:Luccardi, Vincenz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lucchesi, Peter
Band: 16 (1867), ab Seite: 126. (Quelle)
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Luccardi, Vincenz (Bildhauer, gebürtig aus Udine). Zeitgenoß. Der [127] Kunst, für die er Talent zeigte, sich widmend, bildete er sich zuerst unter der Leitung Luigi Zandomeneghi’s, eines Schülers von Canova zu Venedig, in der Bildhauerei aus und ging, noch ziemlich jung, um das Jahr 1835 nach Rom, wo er seitdem seinen bleibenden Aufenthalt nahm und durch seine Werke sich bald in die Reihe der besten Meister stellte. Von seinen Arbeiten ist nur weniges nach Oesterreich gekommen. Im Museo Correr sind drei Wecke seines Meißels zu sehen: zwei Statuen, deren eine „Die Hagar“ und die andere einen „Genius“ vorstellt und die „Büste Correr’s“, alle drei aus carrarischem Marmor; ferner im Landhause des Sante Giacomelli zu Maser im Venetianischen, drei Statuen: „Der Erlöser“, „Die Madonna als Rosenkranzkönigin“ und „Johannes der Täufer“, alle drei etwas über Lebensgröße und aus carrarischem Marmor. Eines seiner schönsten Werke schmückt aber den Saal des Communalpalastes seiner Vaterstadt Udine. Da von vielen Künstlern des daran so reichen Friauls im Vaterlande außer ihrem Namen nichts bekannt ist, und sich in den heimischen Sammlungen nur selten hie und da eines ihrer Werke befindet, so hatte sich eine Gesellschaft gebildet, welche das Andenken eines so bedeutenden vaterländischen Künstlers, wie es Luccardi ist, durch ein Werk seines Meißels in seiner Vaterstadt lebendig erhalten wissen wollte. Diese Gesellschaft schaffte die zur Ausführung des von Luccardi im Jahre 1838 in Rom ausgestellten Modells einer Statue des Ajax erforderlichen Mittel herbei, und im Jahre 1862 wurde die vollendete kolossale Statue, eines der schönsten Werke der neueren Bildhauerkunst, im Saale des Municipiums zu Udine aufgestellt. Auch auf dem Friedhofe in Udine befindet sich ein schönes Werk dieses Künstlers, es ist ein Basrelief und stellt „Das christliche Gebet“ und „Zwei Engel“ vor, der eine der Schutzgeist unseres Lebens, der andere der Engel des Gerichtes. Der Künstler lebt in Rom, wo es ihm nie an Beschäftigung fehlt.

L’Alchimista friulano. Anno III (1852), No. 40: „L’Ajace di Vincenzo Luccardi“. – Gazzetta ufficiale di Venezia 1860, No. 181 [im Feuilleton]. – Zanotto (Francesco), Nuovissima guida di Venezia e delle Isole della sua Laguna (Venezia 1856, Giov. Brizeghel, 12°.) p. 395.