Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Corraro
Band: 3 (1858), ab Seite: 12. (Quelle)
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Correr oder eigentlich Corraro, Theodor (Kunstsammler und Stifter des Museo Correr in Venedig, geb. in Venedig 1750, gest. 16. Febr. 1830). Stammt von einer alten venetianischen Patricier-Familie, welche mehrere ausgezeichnete Glieder zählt, als den Angelo Corraro, Bischof von Venedig, nachherigen Papst Gregor XII. (gest. 1417) – Antonio Corraro, Bischof von Bologna und Cardinal (gest. 1445) – Gregor [13] Corraro, Patriarch von Venedig und Schriftsteller (gest. 1464). – Theodor Correr widmete sich den Studien und wählte den geistlichen Stand. Nachdem er Abbé geworden, setzte er seinen seit der frühen Jugend regen Sammeleifer fort und sammelte Manuscripte, erste Drucke, Gemälde, Kupferstiche, Holzschnitte, Münzen, Medaillen, Waffen, Sculpturen, alte Bronzen, Gemmen, Anticaglien u. drgl., kurz Alles, was in den genannten Richtungen auf die vaterländische Geschichte in irgend einer Beziehung stand. Diese Sammlung enthält mitunter große Kostbarkeiten. Als er gestorben, setzte er die Stadt Venedig zum Erben seiner Kunstschätze und unter Einem des Pallastes ein, in welchem sich die Sammlung befand, verfügte auch solche Summen zu Gunsten dieser Stiftung, daß von den Interessen derselben ein Director, Vicedirector und Custos besoldet und mit dem Reste neue Ankäufe zur Vermehrung der Sammlung bestritten werden können. Sein Beispiel hatte wohlthätig gewirkt, denn gleich ihm machten Gius. Boldu, Canova’s Stiefbruder Sartori Canova, Graf Nikolaus Contarini, Pietro Tironi und Dominik Zoppetti, bedeutende Vermächtnisse, u. das Museo Correr gewann nach und nach eine solche Bedeutung, daß es zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt gehört.

Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1855, Naratovich) S. 97. – Enciclopedia italiana, (Venedig 1850 u. f., Tasso) Append. Fasc. 268, S. 473. – Zanotto (Francesco), Nuovissima guida di Venezia (Venedig 1856, G. Brizeghel , kl. 8°.) S. 394. [enthält eine ziemlich ausführliche Beschreibung der Kunstschätze des Museo Correr].