BLKÖ:Lubomirski, Sebastian

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 113. (Quelle)
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14. Sebastian (geb. 1537, gest. 20. Juli 1613), nach Hübner ein Sohn des Joachim Lubomirski, der unter König Sigismund August hohe Würden bekleidete, nach polnischen Quellen aber ein Sohn Stanislaw’s aus dessen Ehe mit Barbara Hussa de Zablath, einem ungarischen Edelfräulein, und Enkel Peter’s, Erbherrn auf Pasiebicz und Wołowa Górs, des ersten der von dem ihm verpfändeten Dorfe Lubomierz, den Namen Lubomirski, den seine Nachkommen als eigentlichen Familiennamen beibehalten haben, angenommen hat. Mit diesem Sebastian [114] eigentlich beginnt die geschichtliche Bedeutenheit dieses Geschlechtes; auch ist er ein sehr verdienter Ahnherr dieses Hauses, dessen Andenken in rühmlicher Weise fortlebt. Auf eigene Kosten stellte er seine Schaaren bei, wenn sein Vaterland in Bedrängniß war, so während der königslosen Periode nach Stephan Bathory’s Tode, dann bei Byczyn, für Sigismund III. bei Smolensk. Bis zum Jahre 1598 war er Castellan von Biecz und vom genannten Jahre an Starost von Dobczyk, vom Jahre 1603 an Castellan von Woynicz und vom Jahre 1609 an Castellan von Sandomir. Ueberdieß war er Burg- und Salzgraf von Krakau. Im Jahre 1590 wurde er zur Besichtigung der Zipser Grafschaft delegirt, welche er darauf für Polen von den Ungarn – wie es schon früher einmal Jagiello gethan – abkaufte. Nachdem er von Kmita die Herrschaft Wisnicze abgekauft, erlangte er von Kaiser Rudolph II. für seine in den Kämpfen gegen die Türken geleisteten Dienste, mit Diplom vom 28. Juni 1598 die Würde eines Reichsgrafen von Wisnicze. Unter den zahlreichen frommen Werken und Stiftungen Sebastian’s sind besonders bemerkenswerth die Erbauung des Kamaldulenserklosters Bielany bei Krakau und mehrere Stiftungen für arme Studenten und Waisen. Sebastian war mit Anna aus dem Hause Branicki vermält und sein Sohn Stanislaus [s. d. Folg.] ist durch seine Ehe mit der reichen Magnatentochter Sophie Fürstin von Ostrog der Stammvater aller noch heute blühenden Linien der Fürsten Lubomirski. –