BLKÖ:Lubomirski, Joseph Karl

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 112. (Quelle)
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11. Joseph Karl (geb. 29. Juli 1661[WS 1], gest. 16. December 1702), ein Sohn des Fürsten Alexander Michael aus dessen Ehe mit Helena Thekla aus dem Hause der Ossoliński. Die Starostenwürde von Sandomir übernahm er im Jahre 1677 nach seines Vaters Tode. Beim Entsatze Wiens, 1683, durch König Johann III. Sobieski befehligte er eine Abtheilung der königlichen Reiterei. Durch seine Ehe mit Theophila, der Witwe des Hetmans Demeter Wisniowiecki, Fürsten von Ostrog, war Joseph Karl mit dem Könige Johann III. nahe verwandt, denn die Mutter Theophila’s, Katharina, war eine geborne Sobieski und leibliche Schwester des Königs Johann III. Als Theophila’s Bruder, der letzte Sproße des reichen Fürstenhauses von Ostrog, im Jahre 1673 mit Tode abging, sollten den Verfügungen des Hauses Ostrog gemäß die bedeutenden Besitzungen und Güter desselben dem Malteserorden zufallen. Schon machte Joseph Karl’s Vetter Hieronymus [113] August, der Malteserritter war [s. d. S. 112, Nr. 10] und Ueberdieß Alles versuchte Reichthum und Macht zu erlangen, große Anstrengungen um den Besitz dieses mächtigen Erbes, aber vergeblich. Die Güter gingen in Ermangelung männlicher Erben auf die weibliche Linie über. Theophila erhielt dieselben und ihr Gemal Joseph Karl Fürst Lubomirski wurde Mitbesitzer. Im Jahre 1702, nach seines Vetters des berühmten Stanislaw Heraklius Tode, wurde Joseph Karl Kron-Marschall, legte aber diese Würde schon in kurzer Zeit nieder. Im Jahre 1685 fungirte er auf dem Reichstage als Commissär der Kriegssection und der Revision des königlichen Schatzes, und im Jahre 1690, zur Zeit des Krieges mit den Türken, als Abgeordneter von königlicher Seite. Des Fürsten Joseph Karl’s Tochter Theresia Karolina (geb. 1685, gest. 6. Jänner 1712) war mit Karl Philipp von der Pfalz-Neuburg vermält, der ein leiblicher Bruder der Kaiserin Eleonora Magdalena Theresia, dritten Gemalin Kaisers Leopold I., war. Der Fürst Karl Joseph besaß mächtige Reichthümer, nicht bloß, daß ihm durch das Erbe seiner Gemalin die großen Besitzungen des Hauses Ostrog zugefallen waren, auch von Seite des Landes besaß er bedeutende Einnahmsquellen, und zwar außer der Starostei von Grodow im Sandomirschen, annoch die Starosteien von Zator und Niepolomice bei Krakau, von Lubaczow in Ruthenien, von Rycko in Lubelsk und von Lubolmsk in Volhynien. Das Schloß Baranow an der Weichsel bei Krakau hat er im Jahre 1695 prachtvoll restauriren lassen. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Nach Anderen geb. schon 1638.