BLKÖ:Lobkowitz, Ferdinand August Leopold Fürst

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 320. (Quelle)
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16. Ferdinand August Leopold Fürst L. (geb. 7. September 1655, gest. 3. October 1715), von den Popel-L. auf Chlumetz; ältester Sohn des Fürsten Wenzel Franz Euseb aus dessen zweiter Ehe mit Auguste Sophie von Pfalz-Sulzbach. Fürst Ferdinand August war der erste Besitzer des von Wenzel Franz Euseb gegründeten Fideicommisses; er wurde im Jahre 1689 geheimer Rath, war im Jahre 1691 Principal-Commissarius auf dem Reichstage zu Regensburg und von 1699–1708 Obersthofmeister der Kaiserin Wilhelmine Amalie. Da er den Churfürsten von Bayern nicht als Oberherrn anerkennen wollte, nahm ihm dieser das in der Oberpfalz gelegene Gut Schönsee. Zur Fortsetzung des Krieges am Rhein spendete er im Jahre 1676 einen Betrag von 190.000 fl., dagegen erhielt er im Jahre 1710 nach des Churfürsten Max Emanuel von Bayern [321] Achtserklärung die Herrschaften Wertingen und Hohenreichen in Schwaben als österreichisches Mannslehen, verlor sie aber. 1713, nach dem Frieden mit Frankreich wieder, ohne eine Entschädigung dafür zu erhalten. Der Fürst war Ritter des goldenen Vließes. Aus seinen vier aus der Stammtafel ersichtlichen Ehen besaß er 13 Kinder, 6 Söhne und 7 Töchter. Von den Söhnen erbte der älteste Philipp Hyacinth das Majorat; der zweite, Joseph Anton August, erwarb sich Lorberen auf dem Schlachtfelde; ein dritter, Johann Georg Christian, ist der Stifter des zweiten oder jüngeren fürstlichen Zweiges. Die übrigen Söhne wie auch fünf Töchter starben in jungen Jahren. Zwei Töchter heiratheten, u. z. Amalia Magdalena in das Fürstenhaus Schwarzenberg, Luise in jenes der Thurn und Taxis. [Porträt. Unterschrift: Ferdinandus | Dux Sagani in Silesia | Princeps a Lobkowitz.] –