Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 232. (Quelle)
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Lippich, Therese (Malerin, geb. zu Igló in der Zips im ersten Jahrzehend laufenden Jahrhunderts). Sie ist die Schwester des berühmten Arztes Franz Wilhelm L. [s. d. S. 231]. Gleich ihrem Bruder beurkundete auch Therese in früher Jugend ein bedeutendes Talent für die Kunst. Als derselbe im Jahre 1823 als Stadtarzt nach Laibach kam, folgte ihm seine Schwester dahin, und erhielt daselbst von dem Maler Langus [Bd. XIV, S. 125] Unterricht in der Oelmalerei. Der Meister hatte bald große Freude an seiner Schülerin, die mit ihrem ungewöhnlichen Talente auch einen seltenen Eifer und große Liebe zur Kunst mitbrachte. Im Jahre 1832 kam Therese mit Unterstützung Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna nach Venedig, wo sie die dortige Akademie der bildenden Künste besuchte, und wo Lipparini [s. d. S. 225] ihr Lehrer wurde. Schon im Jahre 1833 waren in der akademischen Ausstellung vier Miniatur-Porträts von der Hand der jungen Künstlerin zu sehen, deren sorgfältige Ausführung von Fachleuten gewürdigt wurde. In der Ausstellung des Jahres 1838 aber befanden sich vier historische Bilder der Künstlerin, und zwar ein „Heil. Sebastian“; – „Atala die Wunde ihres geliebten Chaktas mit dem Schleier umwindend und mit den eigenen Haaren verbindend“; – „Oedipus im heiligen Haine der Eumeniden neben seiner Tochter Antigone sitzend“ und „Der schlafende Endymion“. In Venedig vermälte sich Therese später mit dem Arzt Dr. Köstl und übersiedelte mit ihm nach Gratz, als ihn sein Beruf als Irrenarzt dahinführte. Sie malte noch viele Bildnisse und Historien, letztere theils Original, theils Copien berühmter Bilder; führte auch zu ihres Gatten Werk über die Geisteskranken die Zeichnungen und Illustrationen nach der Natur aus. Noch sind von ihr bekannt, das Bildniß ihres Bruders Franz Wilhelm, das sich im klinischen Hörsaale des Wiener allgemeinen Krankenhauses befindet, und das von ihr gemalte Selbstbildniß, welches ihr Meister Langus besaß.

Kukuljević-Sakcinski (Iván), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1859, Ljud. Gaj,, Lex. 8°.) S. 222. – Luna. Belletristisches Beiblatt der Agramer Zeitung (Agram, 4°.) 1856, Nr. 9: „Die jetzt lebenden Malerinen der Südslaven“.