BLKÖ:Lebzeltern, Leopold Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 279. (Quelle)
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Lebzeltern, Leopold Freiherr von (k. k. General-Major, geb. zu Temesvár im Banate im Jahre 1813). Der jüngste Sohn des General-Majors Joseph Ritter von L. [s. d. S. 277, Nr. 4]. L. trat am 1. Juni 1830 als Cadet im Infanterie-Regimente Nr. 19 ein, aus welchem er schon in wenigen Tagen als Fähnrich in das Infanterie-Regiment Nr. 60 übersetzt wurde. Aus demselben kam er am 1. Mai 1831 als Unterlieutenant in das 12. Grenz-Infanterie-Regiment und aus diesem am 1. April 1836 in das Infanterie-Regiment Nr. 60 zurück, in welchem er bis zum 1. März 1842 zum wirklichen Hauptmann vorrückte. Am 15. Juli 1849 wurde er zum Major im Infanterie-Regimente Nr. 52 befördert, in demselben am 28. September 1851 Oberstlieutenant und am 3. März 1853 Oberst. In gleicher Eigenschaft am 21. Mai 1856 zum Infanterie-Regimente Nr. 27 übersetzt, wurde er am 19. April 1859 zum General-Major befördert. Während dieser Zeit versah er die Stelle eines Grenadier-Bataillonsadjutanten, wurde dann dem niederösterreichischen Generalcommando-Militär-Departement zugetheilt, aus welchem er nach anderthalbjähriger Dienstleistung eine Grenadier-Compagnie im Grenadier-Bataillon Aurnhammer erhielt und mit demselben nach Mailand abrückte, um den Feldzug 1849 in Italien mitzumachen. Im Juni 1849 wurde er in’s Hauptquartier des Feldmarschalls Grafen Radetzky berufen und blieb in demselben durch alle Grade als Stabsofficier bis Juni 1856 in Verwendung, in welchem Jahre er das Commando des Infanterie-Regimentes König der Belgier Nr. 27 übernahm. Im italienischen Feldzuge des Jahres 1859 führte L. eine Brigade, die im Armeecorps des Feldmarschall-Lieutenants von Zobel eingetheilt war und that sich bei Buffalora auf das rühmlichste hervor. Am 1. Schlachttage bei Magenta (4. Juni), nachdem sein Pferd von mehreren Kugeln getödtet worden war, führte er zu Fuß seine Leute zum Sturm auf die Zollhäuser bei Ponte nuovo, bis er, am linken Oberarme schwer verwundet, kampfunfähig geworden war. Graf Gyulay [280] langte in Magenta an, als man eben den schwerverwundeten General hereinbrachte. „Es lebe der Kaiser“, rief L., indeß er sich an einen Baum stützte, „ich habe Euer Excellenz zu melden, daß meine Brigade Buffalora wieder genommen hat, es aber, wenn sie nicht Verstärkung erhält, nicht länger behaupten kann. Ich bin nicht sehr verwundet“, schloß er und sank ohnmächtig zu Boden. L. wurde schon mit Allerh. Befehlschreiben vom 24. April 1850 mit dem Militär-Verdienstkreuze, für letztere That aber mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet und im Jahre 1860 in den Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom vom 15. Juni 1860 [die Allerh. Entschließung der taxfreien Erhebung in den Freiherrnstand ist vom 26. Marz 1860]. – Rannicher (J.), Das Haus Lebzeltern. Eine genealogisch-biographische Skizze (Hermannstadt 1860, Th. Steinhausser, 8°.) S. 7.