Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lajer, C. Leopold
Band: 14 (1865), ab Seite: 235. (Quelle)
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Layer, Michael (k. k. Unterstaatssecretär, geb. zu Hall in Tirol 25. September 1796, gest. 7. December 1851). Sein Vater war Spitalverwalter und später Stadtsyndicus zu Hall, wo er im Alter von 88 Jahren, nur wenige Monate vor seinem Sohne starb. Sein Sohn besuchte das Gymnasium in Innsbruck und beendete die philosophischen Studien in Wien. Bei seiner Vorliebe für den Bergbau begab er sich nun auf die Bergakademie in Schemnitz. Nach Beendigung der montanistischen Studien trat er 1818 als Praktikant bei der montanistischen Hofbuchhaltung in Wien ein und kam bald nach Aussee zur Verwendung bei dem dortigen Salzwerke. Im Jahre 1819 wurde er als Conceptspraktikant zur Hofkammer in Münz- und Bergsachen nach Wien einberufen. Im Jahre 1823 begleitete er den damaligen Hofsecretär Grafen Breuner auf einer Reise, welche die geognostische Erforschung der Karpathen und der Verhältnisse des niederungarischen Bergbaues zum Zwecke hatte. Der Bericht, den er damals in Gemeinschaft mit den Grafen Breuner über den Kremnitzer Bergbau an die Hofstelle erstattete, machte diese zunächst auf den jungen vielversprechenden Mann aufmerksam und die Folge davon war, daß er schon im nächsten Jahre der zur Untersuchung des Idrianer Werkes abgeordneten Hofcommission beigegeben wurde. Wie die Sachen damals standen, so war es nahe daran, den weiteren Betrieb dieses Bergwerkes einzustellen. Daß dieser Beschluß nicht gefaßt und die Fortsetzung der Arbeiten ausgesprochen wurde, daran hatte L. nicht geringen Antheil. Im Jahre 1824 wurde L. Pfannhaus-Adjunct in Hall, im Jahre 1828 Pfannhaus-Verwalter ebenda, und im Jahre 1830 Berg- und Hüttenverwalter in Raibl; im Jahre 1834 erfolgte seine Beförderung zum Oberbergamts-Assessor [236] in Klagenfurt, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1837 verblieb, worauf er – erst 41 Jahre alt – Gubernialrath, Bergoberamts-Vorstand und Bergrichter in Przibram wurde, welches einer der wichtigsten Puncte der österreichischen Montanwelt ist. Als über Vorschlag des damaligen Hofkammer-Präsidenten Freiherrn von Kübeck [Bd. XIII, S. 308] im Jahre 1843 die Central-Bergbau-Direction neu geschaffen wurde, empfahl ihn Kübeck zum Vorstand dieser Stelle, wozu er nun auch von Sr. Majestät dem Kaiser ernannt wurde. Als aber im Jahre 1848 die Central-Bergbau-Direction aufgelöst und das Ministerium für Landescultur und Bergwesen errichtet wurde, erhielt L. die dem Minister nächste Stelle des Unterstaatssecretärs, welche er bis zu seinem Tode bekleidete. Herausgeber ist nicht im Stande, im Folgenden ein erschöpfendes Bild der segensvollen Wirksamkeit Layer’s während eines verhältnißmäßig kurzen Zeitraumes zu geben, da hier nur die Jahre seines selbstständigen Wirkens als Vorstand in Betracht kommen, jedoch der Hauptmomente derselben sei hier gedacht. In Przibram that L. Alles zur gehörigen Entwickelung und Emporbringung des dortigen Silberbergbaues, ferner zu jener der Zbirower Eisenwerke. Durch seine Anordnungen und energischen Vornahmen wurde zu Przibram die jährliche Ausbeute auf die noch nie erreichte Höhe von 40.000 Mark Silber gehoben. Auch nahm er Einfluß auf die Entwickelung und Förderung des Steinkohlen-Bergbaues in Böhmen; führte die Oberleitung des Betriebes der Bustiehrader Kohlenwerke und faßte zu jener Zeit die Idee der regelmäßigen Beschürfung der dortigen Kohlenformation, deren Verwirklichung ihm seine spätere hohe Stellung im Staatsdienste möglich machte. Diese von so fruchtreichen Erfolgen begleitete Thätigkeit L.’s hatte eben das Auge des damaligen Hofkammerpäsidenten des Freiherrn von Kübek auf ihn gelenkt und L. wurde mit der wichtigen Aufgabe des Organisirungsentwurfes der neu zu schaffenden Central-Bergbau-Direction beauftragt. Als Vorstand derselben regte er die großartige Entwickelung des Banater Kohlenbergbaues, die Anlage einer Eisenbahn von diesen Montanwerken bis an die Donau, die Errichtung des großartigen Eisenwerks-Etablissements zu Reschitza u. dgl. m. an. Obgleich sich unwohl fühlend, trat er doch im Winter 1851 eine Dienstreise nach Böhmen an, von der er nicht wieder heimkehren sollte, denn der Tod entriß ihn, fern von den Seinen, im Alter von erst 55 Jahren, dem Staate und seiner zahlreichen Familie.

Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt (Wien, 4°.) III. Jahrgang (1852), 1. Heft, S. 1–4: „Zur Erinnerung an Michael Layer“. – Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen des österreichischen Kaiserstaates (Wien, 8°.) III. Jahrgang (1852), S. 248: „Nekrolog“ von J. Otto Prechtler. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar B. Fr. Voigt, kl. 8°.) XXIX. Jahrg. (1851), 2. Theil, S. 944, Nr. 247. – Wiener Zeitung vom 20. December 1851: Nekrolog.