BLKÖ:Langsvert, Wenzel Johann Nepomuk

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Langus, Johann
Band: 14 (1865), ab Seite: 124. (Quelle)
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Langsvert, Wenzel Johann Nepomuk (Arzt, geb. in Böhmen im Jahre 1738, Todesjahr unbekannt). Erlangte im Jahre 1764 die medicinische Doctorwürde, bei welcher Gelegenheit er eine Abhandlung über die Krankheiten der Arterien und Venen veröffentlichte. Die Aufmerksamkeit der Fachgelehrten aber hat er durch sein noch heute geschätztes Werk über die Faulfieber auf sich gelenkt. Es waren nämlich in Folge einer vorangegangenen Hungersnoth in Böhmen, Mähren und auch in den angrenzenden Ländern in den Jahren 1771–1773 bösartige Faulfieber, die einen gefährlichen pestartigen Charakter angenommen hatten, entstanden, und diese hat L. beobachtet und in vortrefflicher Weise beschrieben. [125] Die Titel seiner Schriften sind: „Theoria medica de arteriarum et venarum in corpore humano adfectionibus“, Pars Ia et IIa (Pragae 1764, Gerle, 4°.); – „Historia medica morbi epidemici sive febris putridae anni 1771 et 1772“ (ibid. 1775, 8°.). Auch hat er die Uebersetzung eines Werkes von J. Keate unter dem Titel: „Fälle des Wasserbruchs. Aus dem Englischen mit Anmerkungen“ (Prag und Wien 1794, Barth, 8°.), herausgegeben. Näheres über die Lebensschicksale dieses ausgezeichneten Arztes, wie auch sein Todesjahr sind nicht bekannt; jedoch mag er im Jahre 1794 noch gelebt haben, da in diesem seine Uebersetzung des Werkes von Keate erschienen ist.

Hecker (J. F. C. Dr.), Geschichte der neueren Heilkunde (Berlin 1839, Enslin, 8°.) S. 183 u. 553. – Voigt a Scto. Germano (Adauct), Acta literaria Bohemiae et Moraviae (Pragae 1774, 8°.) p. 420. – Hirschel (Bernhard Dr.), Compendium der Geschichte der Medicin von den Urzeiten bis auf die Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit und der Wiener Schule (Wien 1862, W. Braumüller, gr. 8°.) S. 264. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 289.