BLKÖ:Kurz von Goldenstein, Patritius Cajetan Franz de Paula

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 425. (Quelle)
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Kurz von Goldenstein, Patritius Cajetan Franz de Paula (Archäolog, geb. zu Werfen im Herzogthume Salzburg 10. August 1758, gest. zu Salzburg 27. October 1829). Sein Vater war salzburgischer Rath und Pfleger zu Werfen, das Gymnasium und die Universität, die damals noch in Salzburg bestand, besuchte Patriz daselbst, 1781 trat er als Praktikant bei der salzburgischen Hofkammer ein, kam im Jahre 1787 zum Pfleggerichte Glanneck und wurde 1802 prov. Hofkammerraths-Sessionar. Als nach dem Luneviller Frieden der Großherzog Ferdinand von Toscana für sein Stammland mit Salzburg, Berchtesgaden, Passau und Eichstädt entschädigt wurde und seine neue Regierung antrat, wurde nebst anderem auch seine reiche und kostbare Bibliothek nach Salzburg gebracht. Zu den Arbeiten der Aufstellung und Katalogisirung derselben wurde im Jahre 1804 Kurz beordert und brachte dieselben innerhalb zwei Jahren zu Stande. Später wurde K. Hofkammerrath und als solcher quiescirt. Während seiner Quiescenz wurde er jedoch zu öfteren Malen in einer seinen Kenntnissen entsprechenden Weise verwendet. So z. B. wurde er mit der Ordnung und Katalogisirung der chaotischen Bibliothek des aufgehobenen Cajetaner- oder Theatinerklosters beauftragt. Als im Jahre 1810 dem Finanzrathe Joseph Ernst Ritter von Koch-Sternfeld [Bd. XII, S. 195] der Befehl zur Herstellung einer Urkunden-Sammlung ertheilt worden war, welche aus den salzburgischen Archiven und Registraturen ausgeschieden, verzeichnet und geordnet werden sollte, wurde ihm Patriz von K. zu dieser Arbeit zugewiesen. Schließlich erhielt K. 1818 die Aufsicht über die von den Münchener Akademikern Bernard Stark und Friedrich Thiersch bei Loig und später bei Glas ausgegrabenen Mosaikfußböden und Musivarbeiten, welche im Jahre 1821 durch den Director des Wiener Antikencabinets Anton von Steinbüchl nach Wien gebracht wurden. Auch war K. auf archäologischem Gebiete schriftstellerisch thätig, und außer einem Journal über die in der Gegend von Glas ober Aigen hervorgegrabenen Alterthümer, ferner einer tabellarischen Uebersicht derselben, veröffentlichte er: „Juvaviensische Antiken. Die auf den sogenannten Walser-, eigentlich Loiger Feldern gegen den Untersberg hin, im sogenannten Himmelreich, unweit Salzburg, im Jahre 1815 aufgefundenen römischen Alterthümer“ (1815): – „Notizen über sämmtliche Alterthümer, Grab- und Denkmäler, welche in dem Garten und in den Feldern des Joseph Russenegger bei Salzburg hervorgegraben wurden“ [426] (Salzburg 1818, Duyle). Kurz starb im Alter von 72 Jahren.

Oesterreichs Pantheon. Gallerie alles Guten und Nützlichen im Vaterlande (Wien 1831, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. IV, S. 31 [nach diesem geb. am 10. August 1758]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 323 [nach dieser ist K. am 16. August 1758 geboren]. –