BLKÖ:Kronenberg, Joseph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 256. (Quelle)
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Kronenberg, Joseph Freiherr (k. k. General-Major, geb. zu Oedenburg in Ungarn im Jahre 1795). Trat am 20. December 1813 in das 6. Feldjäger-Bataillon, in welchem er am 1. April 1821 Unterlieutenant wurde. Er rückte nun im Bataillon stufenweise am 22. Juli 1830 zum Oberlieutenant, am 1. Juli 1835 zum Capitän, am 1. Februar 1836 zum wirklichen Hauptmann, am 25. Juli 1848 zum Major und am 15. Mai 1849 zum Oberstlieutenant und Commandanten des Bataillons vor. Am 29. Juli 1850 wurde er Oberst des 2. Gendarmerie-Regiments und trat nach einigen Jahren als General-Major in den Ruhestand. Im Jahre 1849 hatte K. in Ungarn Gelegenheit gefunden, seinen Muth und seine Umsicht zu erproben. Am 26. und 27. Februar g. J. bewährte er bei Kapolna, am 26. April d. J. im Treffen bei Komorn seine Tapferkeit; bei Kapolna säuberte er den an die Ortschaft anstoßenden, von einer überlegenen Streitmacht des Feindes besetzten Wald. Mörderisch wirkte das Feuer des gedeckten Gegners auf seine Truppe; aber der Wald, der die Stellung des Feldmarschalls Windischgrätz flankirte, mußte genommen werden, und mit wahrer Todesverachtung, stets an der Spitze seiner Leute, immer von Neuem ihren Muth entflammend, löste K. seine Aufgabe. Schon am folgenden Tage erprobte er auf’s neue seine Bravour; um die Verbindung des unter Feldmarschall-Lieutenant Graf Schlik stehenden Armeecorps mit der Hauptarmee möglich zu machen, mußte unmittelbar nach dem Uebergange über die Torna eine vom Feinde stark besetzte steile Anhöhe genommen werden. Unter dem heftigsten Geschütz- und Kleingewehrfeuer nahm sie K., damals Major, mit Sturm. Eine dritte ausgezeichnete Waffenthat vollführte K. vor Komorn, wo er am 26. April 1849 zwei von dem Feinde besetzte, nahe dem Brückenkopfe gelegene Schanzen wieder mit Sturm nahm und an der Spitze seiner Truppen mitten unter dem heftigsten Feuer des Feindes behauptete, bis deren Räumung ausdrücklich befohlen wurde. K. wurde für seine Waffenthaten mit Allerh. Entschließung vom 16. Mai 1849 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet und den Statuten des Ordens gemäß im Jahre 1850 in den erbländischen Ritterstand erhoben. Als er anläßlich seiner vierzigjährigen Dienstleistung mit kais. Handschreiben vom 30. April 1854 mit dem Orden der eisernen Krone 2. Classe ausgezeichnet wurde, erfolgte noch im nämlichen Jahre seiner Erhebung in den Freiherrnstand. K. lebt zur Zeit als unangestellter General-Major in Linz. Die königliche Kreisstadt Eger hat ihn unter ihre Ehrenbürger aufgenommen.

Ritterstands-Diplom vom 24. Jänner 1850. – Freiherrnstands-Diplom vom 20. October 1854. – Porträt. Unterschrift: Joseph Freyherr von Kronenberg, k. k. Oberst und Commandant des zweiten Gendarmerie-Regiments. Wilh. Kandler pinx., C. F. Merckel sc. (Leipzig, 4°.), Beilage zu Klar’s Denksch. – Freiherrn-Wappen. Schild mit Schildeshaupt. Der silberne Schild zeigt einen rothen Sparen und das blaue Schildeshaupt zwei goldene Kronen nebeneinander, jede von fünf spitzigen Zinken. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone mit zwei darauf gestellten gekrönten Turnierhelmen. Aus der Krone des rechten Helms ragt ein geharnischter Arm mit schrägrechts gezücktem Schwerte an goldenem Griffe, in der Oeffnung eines rechts von Gold und Blau schrägrechts, links von Blau und Gold schräglinks getheilten Adlerfluges. Aus der Krone des linken [257] Helms erschwingen sich fünf Straußenfedern, und zwar zwei silberne zwischen drei rothen Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold, links roth mit Silber unterlegt. [Das frühere ritterliche Wappen unterscheidet sich von dem freiherrlichen nur durch den Mangel der Freiherrnkrone, so daß also die beiden gekrönten Turnierhelme unmittelbar auf dem oberen Rande des Schildes aufliegen.]