Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 254. (Quelle)
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4. Endlich sei hier noch in Kürze des berühmten Chronisten und Krakauer Domherrn, nachmaligen Bischofs Martin Kromer (geb. zu Biecz, einem ehemals in der Wojwodschaft Krakau gelegenen Städtchen, im Jahre 1512, gest. 23. März 1580) gedacht, der zum Kaiserstaate in mehrfacher Beziehung steht. Nicht nur, daß er als Gesandter des Königs Sigismund von Polen an den Höfen der Kaiser Karl V. und Ferdinand I. längere Zeit zu Wien verweilte; er erfreute sich auch ganz besonders der Gunst des Kaisers Ferdinand I. Kromer vornehmlich vermittelte, unterhandelte und förderte die Heirath der Erzherzogin, verwitweten Herzogin von Mantua, Katharina von Oesterreich mit Sigismund II. August von Polen, nachdem dieser die geliebte Barbara Radziwill durch die Ränke seiner Mutter Bona durch den Tod verloren hatte. Leider blieb auch diese dritte Ehe Sigismund August’s kinderlos. Kromer ist auch Verfasser mehrerer theologischer und kirchlicher Schriften; doch sind diese sämmtlich vergessen, nicht so die zwei folgenden Schriften dieses ungemein thätigen Staatsmannes: „De origine et rebus gestis Polonorum libri XXX“ (erste Ausgabe Basel 1555, Fol.; beste Ausgabe Cöln 1589, Fol., und sonst noch mehrere Male) und „Polonia, sive de situ, populis, moribus, magistratibus et republica Regni poloni libri duo“ (erste Ausgabe, Basel 1568, Fol.). [Chodynicki (Jgn.), Dykcyonarz uczonych Polaków, d. i. Lexikon der gelehrten Polen (Lemberg 1833, Millikowski, 8°.) Bd. I, S. 364. – Bentkowski (Felix), Historya literatury polskiej, d. i. Geschichte der polnischen Literatur (Warschau und Wilna 1814, Zawadzki, 8°.) Bd. II, S. 630, 678, 689, 700, 703, 713, 715 u. 746.]