BLKÖ:Kreß von Kressenstein, Karl Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 199. (Quelle)
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Kreß von Kressenstein, Karl Freiherr (General der Cavallerie, geb. zu Nürnberg 24. März, nach dem genealogischen Taschenbuche der freiherrlichen Häuser 21. März 1781, gest. zu Wien 27. Jänner 1856). Entstammt einer alten, später geadelten Nürnberger Patricierfamilie, aus welcher sich mehrere Glieder um das Kaiserhaus verdient gemacht [vergl. die Quellen]. Karl trat, 16 Jahre alt, am 24. März 1797 in das Infanterie-Regiment Nr. 56 ein und wurde am 22. October 1798 in Folge seines bei dem Bernadotte’schen Auflaufe in Wien bewiesenen guten Verhaltens zum Fähnrich befördert. [200] Später wurde er Unterlieutenant im 3. Kürassier-Regimente und machte mit demselben den Feldzug des Jahres 1799 mit. Im folgenden Jahre wurde er nach dem Treffen bei Mühldorf als Courier zu dem General Fürsten Reuß nach Reutte gesendet. Er führte wichtige Depeschen mit sich. Ein Umgehen der Vorposten war nicht, noch weniger ein Durchschleichen möglich. Mit gespannter Pistole schlug er sich also durch die feindliche Aufstellung und entledigte sich glücklich seines Auftrages. Im Feldzuge des Jahres 1805 bereits Rittmeister, wurde er bei Wertingen verwundet, gefangen und nach Frankreich abgeführt. Erst am 16. April 1806 erfolgte seine Ranzionirung. Nach seiner Rückkehr wurde er zum 3. Uhlanen-Regimente übersetzt, mit welchem er den Feldzug des Jahres 1809 in Deutschland mitmachte und sich in mehreren Gefechten, besonders aber in der Schlacht bei Wagram auszeichnete. Im Jahre 1810 kam er als zweiter Commandant zur Central-Militär-Equitation; im November 1811 wurde er überzähliger Major. Während des Feldzuges 1813 beim Regimente, im folgenden Jahre wieder bei der Equitation, erbat er, als im Jahre 1815 wieder der Krieg ausbrach, denselben mitzumachen und wurde als Oberstlieutenant dem Chef des Generalstabes der Hauptarmee, dem Grafen Radetzky, zur Dienstleistung zugetheilt. Nach beendetem Feldzuge kehrte er zur Equitation nach Wiener-Neustadt zurück. An dieser bis 1818 thätig, wurde er nun über sein Ansuchen im Regimente eingetheilt, und in diesem am 20. Juli 1820 Oberst und Regimentscommandant. Im Juli 1830 rückte er zum General-Major und Brigadier in Güns, im Juli 1837 zum Feldmarschall-Lieutenant vor. Im Jahre 1844 wurde er Festungscommandant in Theresienstadt, vertauschte aber schon im folgenden Jahre diesen Posten mit Ofen. Um sein geschwächtes Gehör zu heilen, begab sich K. 1847 nach Wien, wo die Herstellung seines Leidens ihn mehrere Monate hindurch an der Rückkehr hinderte. Indeß brach die 1848ger Revolution in Ungarn aus und K. konnte nicht mehr das Festungscommando übernehmen. Die ihm von dem Fürsten Windischgrätz zugedachte Stelle eines General-Inspectors der Central-Equitation in Salzburg erhielt er nicht, denn bereits 70 Jahre alt, wurde er nach 53 Dienstjahren 1850 in den Ruhestand versetzt. Bald nach seiner Versetzung in den Ruhestand erhielt K. die geheime Rathswürde und wurde zum General der Cavallerie ernannt. K. war ein tüchtiger Reiter und Pferdekenner, und hat sich um das Cavalleriewesen in der kais. Armee theils durch Heranbildung braver Reiter, theils durch Einführung einer angemesseneren Behandlung des Pferdes verdient gemacht. Seine nach dieser Richtung gesammelten Erfahrungen veröffentlichte er auch in dem Werke: „Der Reiter und sein Pferd“ (Wien 1848). Seit 1849 war K. zweiter Inhaber des 11. Uhlanen-Regiments, damals Großfürst Cesarewitsch, heute Kaiser Alexander II. von Rußland. Noch 6 Jahre genoß er den Ruhestand, dann starb er im Alter von 75 Jahren. Freiherr Karl war seit 16. Februar 1822 vermält mit Leopoldine geb. Gräfin Zichy (geb. 16. Februar 1800), aus welcher Ehe eine Tochter stammt: Leontine (geb. 16. November 1823), vermält (seit 12. Jänner 1850) mit dem k. k. Rittmeister Othmar Graf Khevenhüller-Metsch.

Militär-Zeitung. Herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) Jahrg. 1856, Nr. 9. [201] S. 71: Nekrolog. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 632. – Abendblatt der Gratzer Zeitung 1856, Nr. 24, in der Rubrik: „Nekrologie“ [nach dieser gestorben 27. Jänner 1856]. – Hirtenfeld (Jar.)[WS 1], Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, 8°.) VIII. Jahrgang (1857), S. 205 [nach diesem gest. 26. Jänner 1856]. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Hirtenfeld (Jos.).