BLKÖ:Kramolin, Joseph und Wenzel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Krammer
Band: 13 (1865), ab Seite: 128. (Quelle)
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Kramolin, Joseph[WS 1] und Wenzel, Brüder (Maler). Joseph geb. zu Nimburg im Bunzlauer Kreise in Böhmen 11. April 1730, gest. zu Karlsbad in Böhmen im Jahre 1800). Die Schulen besuchte er in seinem Geburtsorte. Im Jahre 1758 trat er, 28 Jahre alt, als Laienbruder in den Orden der Gesellschaft Jesu, begab sich aber nach dessen Aufhebung in das im Saazer Kreise gelegene berühmte Cisterzienserkloster Osseg, wo er sich mit Malerei beschäftigte. Zuletzt begab er sich nach Karlsbad, wo er auch im hohen Alter starb. Er malte Fresco und in Oel. Von seinen Arbeiten sind bekannt die Kirchen zu Hohenbruck und Wegstadtl, welche er, erstere 1780, letztere 1785 Fresco malte. Ferner die Altarbilder: „Die H. Barbara“, in der Pfarrkirche zu Lestiboř; – „Der H. Bartholomäus“ und der „H. Adalbert“, in der Pfarrkirche zu Kolin; – das Bildniß des Abtes Wenzel Joseph Mayer in der Strahower Abtei und der St. Wenzels-Hochaltar in Fresco in der Kirche zu Mikulowice im Chrudimer Kreise. Auch enthält das Kloster Osseg mehrere Gemälde seines Pinsels, und im Capitelsaale daselbst hat er Scenen aus der Geschichte des Ordens und Klosters al fresco gemalt. Im Besitze des Strahower Stiftspriors befanden sich aber noch im Jahre 1805 folgende Gemälde: „Ein h. Abendmahl“; – „Christus am Kreuze“; – „Der H. David“; – „Johannes der Täufer“; – „Abraham mit dem Isaak“; – „Joseph der Aegyptier“; – „Die H. Magdalena“; – „Der H. Lazar“; – „Der H. Peter“; – „Stephan der erste Blutzeuge“ und „Der H. Hieronymus“. – Sein Bruder Wenzel (geb. zu Nimburg, gest. ebenda 23. Jänner 1799) war gleichfalls Maler und arbeitete sowohl al fresco wie in Oel. Er lebte in seiner Vaterstadt. Von seinen Arbeiten, meistens Heiligenbilder und Altargemälde, sind bekannt: Die Fresken der Wände und Decken der Wallfahrtskirche zur h. Maria in Altbunzlau, die Altarbilder: „Der H. Johann der Täufer“, in der Capelle zu Rochow bei Nimburg; – „Der H. Adalbert“, in der Friedhofcapelle zu St. Georg in Nimburg und der Frontispitz der Prager Metropolitankirche. Beide Brüder waren in ihrer Kunst geschickt, wie dieß ihre noch vorhandenen Arbeiten bekunden.

Památky archaeologické a místopisné. Redaktor Karel Vladislav Zap, d. i. Archäologische und topographische Denkwürdigkeiten (Prag, 4°.) I. Bd. (1855), S. 312; II. Bd. (1857), S. 179; III. Bd. (1859), S. 15, 348, 354, 359; IV. Bd. (1861), 1. Abthlg, S. 180. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 159 [nach diesem starb Joseph im Jahre 1805]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 521. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Friedr. Beck, gr. 8°.) S. 371. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 959 [nach diesem und nach anderen Quellen ist Joseph K. bereits im Jahre 1860 gestorben]. – Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 125.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Josef Kramolín (Wikipedia).