Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 117. (Quelle)
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6. Wenzel Král (geb. zu Chegnow in Böhmen 15. August 1756, Todesjahr unbekannt). War bereits im Alter von zehn Jahren Discantist bei den Prämonstratensern zu Neuraisch in Mähren. Dort beendete er auch das Gymnasium; dann ging er als Altist zu den Jesuiten nach Böhmisch-Krumau und setzte daselbst seine Studien fort. Von Böhmisch-Krumau begab er sich 1771 nach Prag, theils um seine Studien fortzusetzen, theils um sich in der Musik höher auszubilden. In Prag, wo damals eine Epidemie herrschte und die Theuerung der Lebensmittel sehr groß war, machte K. eine schwere Schule der Leiden durch, denen er auch öfter zu erliegen glaubte. Aber durch Muth und Ausdauer gelang es ihm, nach zweijährigen Entbehrungen als Violinist an den Chören verschiedener Kirchen angestellt zu werden. Zuletzt war er erster Violinist an der Domkirche zu St. Veit und an der fürstl. Lobkowitzischen Lorettocapelle auf dem Hradschin, zugleich aber dritter Director bei der Prager Tonkünstler-Witwen- und Waisen-Versorgungsanstalt. K. hat mehrere Concerte und Sonaten für die Violine componirt, die jedoch nicht im Stiche erschienen sind. Er hat auch mehrere tüchtige Schüler gebildet, einer darunter war sein eigener Sohn Franz, der zu den besten Violinisten Prags zählte. Wenzel lebte noch 1815. [Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, 4°.) Bd. II, Sp. 122.]