Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 74. (Quelle)
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Kovács, Mathias (gelehrter Theolog, geb. zu Polgár im Szabolcser Comitate 24. Februar 1790). Nach beendeten Mittelschulen trat er in das Seminar, in welchem er die philosophischen und theologischen Studien beendete und aus beiden die Doctorwürde, [75] aus ersterem im Jahre 1810, aus letzterem 1813 erhielt. Nun wurde er zuerst zum Präfecten im Pesther Central-Seminar, dann zum Professor der Geschichte in Erlau, 1820 aber zum Professor der Dogmatik an der Pesther Hochschule ernannt. Diese Stelle bekleidete er bis zum Jahre 1832, in welchem er zum Domherrn in Erlau erhoben wurde. Auf wissenschaftlichem Gebiete thätig, hat er folgende Werke herausgegeben: „Barátságos értekezés a vallási egyesülés ideájának szerzőjével“, d. i. Freundschaftliche Unterredung mit dem Verfasser der Idee einer Glaubenseinigung (Pesth 1823); – „Észrevételek illy czimü predikátziók iránt: Az evangeliomi tolerantia két predikátzióban eléadva?“, d. i. Bemerkungen über die unter dem Titel: Die evangelische Toleranz, in zwei Predigten dargestellt, erschienenen Vorträge (Pesth 1824); – „A keresztény katholika anyaszentegyház hit-és erkölcsbéli szabásainak rövid foglalatja“, d. i. Kurzer Inhalt der religiösen und moralischen Formen der christkatholischen Kirche (ebd. 1825); – „A hitetlenségről bizonyos ifjúhoz intézett levél“, d. i. Von der Treulosigkeit. Epistel, gerichtet an einen Jüngling (Pesth 1829). Außer diesen in magyarischer Sprache verfaßten Werken erschienen von ihm noch in lateinischer Sprache: „Biographia Joannis Hunyadi quondam regni Hungariae Gubernatoris“ (Agriae 1818, 8°.) und „Nexus fundamentorum Religionis christianae“ (Budae 1830, 8°.). Auch begründete K. im Jahre 1831 die theologische Zeitschrift „Egihazi folyóiras“, d. i. Theologisches Journal, dessen Herausgabe K. selbst nur einige Zeit, gleichsam um dessen Fortbestand zu sichern, besorgte und welches später in die Hände des Professors der Theologie Franz Oszwald überging. Bei dieser Gelegenheit kann der Herausgeber dieses Herausgeber dieses Lexikons nicht umhin, zu bedauern, daß durch die nationale Manie die Benützbarkeit des von Daniélik und Ferenczy, später von Danielik allein bearbeiteten Schriftsteller-Lexikons wesentlich gestört wird, obgleich dasselbe nichts weniger als in einer dem gegenwärtigen Stande bibliographisch-biographischer Arbeiten entsprechenden Weise bearbeitet ist. Indem die Herausgeber ein ungarisches Schriftsteller-Lexikon bearbeiteten, schlossen sie bei den einzelnen Lebensskizzen die Angaben aller von den Autoren nicht in ungarischer Sprache verfaßten Werke aus. So z. B. wird bei dem eben in Rede stehenden Mathias Kovács weder seiner Biographie des Johann Hunyady, noch seines theologischen Werkes über den Zusammenhang der Grundlagen der christlichen Religion Erwähnung gethan, weil beide in lateinischer Sprache verfaßt sind. Ein solcher Vorgang ist in jeder Hinsicht unstatthaft. Wenn schon die Herausgeber alle nicht ungarischen Schriften eines Autors von dessen Thätigkeit in irgend einer plausiblen Form ausschließen wollten, dann mußten sie kein Lexikon ungarischer Schriftsteller, sondern ganz einfach ein Lexikon der in ungarischer Sprache seit Bestand derselben erschienenen Druckschriften herausgeben. In der Weise, in der sie vorgegangen, beeinträchtigen sie eigenmächtig die thatsächliche Wirksamkeit eines ungarischen Schriftstellers, die in den lateinischen Werken oft viel bedeutsamer ist, als in den der ganzen gebildeten Welt bisher noch unverständlichen ungarischen Schriften.

Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. [76] Theresiae regiae literaria (Budae 1835, typ. Universitatis, 4°.) p. 136 et 152. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 877, Nr. 13. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 281. – Scriptores facultatis theologicae qui ad C. R. scientiarum universitatem pestinensem ab ejus origine a. 1635, ad annum 1858-um operabantur (Pestini 1859, Jos. Gyuria, 8°.) p. 15.