BLKÖ:Kovách, Marcus Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kovács, Marcus
Band: 13 (1865), ab Seite: 73. (Quelle)
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Kovách, Marcus Anton (gelehrter Prämonstratenser-Mönch, geb. zu Mándok im Szabolcser Comitate 21. November 1815, gest. zu Wien um das Jahr 1855). Besuchte die unteren Schulen zu Ungvár, die Gymnasialclassen und philosophischen Jahrgänge zu Arad, Gran und Kaschau. Um seiner Neigung für wissenschaftliche Beschäftigung leben zu können, trat er im Jahre 1834 zu Jászo in den Prämonstratenserorden, in welchem er seine theologischen Studien beendete und im Jahre 1838 die Profeß ablegte. Nachdem er noch im nämlichen Jahre die heiligen Weihen erlangt, erwarb er zu Pesth die philosophische Doctorwürde und wurde Studiendirector des auf kais. Befehl 1839 wieder errichteten kön. adeligen Convicts zu Großwardein. Sein humanes ersprießliches Wirken auf diesem Posten erwarb ihm die Achtung und Liebe seiner Schüler. Seit dem Jahre 1844 versah er das Lehramt an den Gymnasien zu Rosenau und Kaschau, an der theologischen Lehranstalt zu Jász, und aus der Naturgeschichte, zuerst an der kön. Akademie zu Großwardein, später an dem daselbst errichteten Obergymnasium. Bereits nach beendeten theologischen Studien literarisch thätig, betrieb er in seinen Mußestunden vornehmlich naturwissenschaftliche Studien zu pädagogischen Zwecken, und war ein sehr fleißiger Mitarbeiter der kirchlichen Zeitschrift „Religio“. Außer Bücheranzeigen und wissenschaftlichen Kritiken veröffentlichte er in derselben auch größere Aufsätze, als: im Jahrg. 1850 einen Bericht über seine im Jahre 1847 durch Bayern, Sachsen, Preußen und die kleineren deutschen Länder, und im Jahre 1850 durch Italien unternommene wissenschaftliche Reise; ferner folgende gelehrte Abhandlungen im nämlichen Jahre: „Norbert magdeburgi érsek és fiai“, d. i. Der H. Norbert, Erzbischof von Magdeburg, und seine Söhne (II. Abthlg, Nr. 44, 45, 46). Als nach dem Ausbruche der Revolution im Jahre 1848 auch das kirchliche Gebiet von den stürmischen und stürmenden Reformmännern überschritten worden [74] und Rufe wie: „Sturz der kirchlichen Tyrannei“, „Aufhebung des Cölibates“ die Schlagwörter der Neuerer waren, wurden von ihm in der Zeitschrift „Religio“ 1848–1853 mehrere zeitgemäße Artikel zum Schutze seiner hartbedrängten Kirche veröffentlicht, als: „Egy pár őszinte szó“, d. i. Einige aufrichtige Worte (1848, II. Abtheilung, Nr. 31, 32, 54, 55), – „Kollonich szerződés“, d. i. Der Vertrag von Kollonich (ebd. Nr. 48); – „A papság kényszerü állása a forradalom alatt“, d. i. Die gezwungene Stellung der Geistlichkeit während der Revolution (1849, II. Abtheilung, Nr. 30, 31); – „Az egyhaz szabadsága“, d. i. Die Freiheit der Kirche (1850, I. Abthlg, Nr. 8); – „A josephinus rendszer“, d. i. Das Josephinische System (ebd. Nr. 64); – „Az egyháziak személyes mentessége ügyében“, d. i. In Sachen der persönlichen Vertheidigung der Gläubigen (ebd. II. Abthlg, Nr. 4); – „Tanodáink rendezése“, d. i. Die Organisirung unserer Schulen (1851, I. Abtheilung. Nr. 52, 53, 55, 56, 57, 60, 62, 65, 69, 73); – „A katholicismus igazolása“, d. i. Die Rechtfertigung des Katholicismus (1853, I. Abtheilung. Nr. 40, 41, 50, 51, 63, 64; II. Abtheilung, Nr. 18). In Studiensachen vertrat er mit Eifer und Sachkenntniß die Aufnahme der naturwissenschaftlichen Gegenstände in den Studienplan der Gymnasien und legte darüber dem Unterrichtsministerium eine ausführliche Denkschrift vor. Die Schulprogramme des Großwardeiner Gymnasiums enthalten auch von ihm zwei Abhandlungen, und zwar jenes von 1850/51 eine Darstellung der geschichtlichen und statistischen Verhältnisse der Lehrinstitute, und jenes von 1851/52 eine Abhandlung über die Stellung der mathematischen Wissenschaften in der Schule. Seine pädagogische Tüchtigkeit hatte im Jahre 1854 seine Ernennung zum Director des Obergymnasiums zu Rosenau zu Folge. Als solcher starb er bald darauf in Wien in der Ferienzeit, welche er gewöhnlich daselbst zuzubringen pflegte. Ein nicht geringes Verdienst besitzt K. noch um. die den wissenschaftlichen Zwecken des neu erwachsenen geistigen Lebens in Ungarn entsprechende Einrichtung der Bibliotheken in den acht Klöstern seines Ordens, und sein Antheil an der Förderung des naturwissenschaftlichen Studiums in Ungarn, seine thätige Theilnahme an den Wanderversammlungen der Naturforscher, denen er 1845 zu Fünfkirchen, 1846 zu Kaschau-Eperies, 1847 zu Oedenburg beigewohnt, veranlaßten seine Wahl zum Mitgliede des Pesther naturwissenschaftlichen Vereins.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Theil I, S. 275. [nach diesem Werke stammt Marc Anton Kovach von der schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts geadelten Familie Kovach de Horth. Iván Nagy in seinem Werke: „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“ (Bd. VI, S. 391–396), gedenkt nun dieser Familie Kovach de Horth ausführlich, theilt auch zwei Stammtafeln derselben mit; aber auf keiner derselben, wie auch nicht im Texte, wird des[WS 1] obigen gelehrten Prämonstratensers Marc Anton Kovach auch nur mit einem Worte gedacht.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: das.