BLKÖ:Kolowrat-Liebsteinsky, Heinrich Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 379. (Quelle)
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22. Heinrich Graf K. L. (geb. 1570, gest. 6. März 1646). ein Sohn Albert’s (VI.), im Jahre 1614 Hauptmann von Prag. Heinrich war es, der vornehmlich die Wahl Ferdinand’s II. zum böhmischen Könige beförderte, dafür aber auch 1619 von den mißvergnügten protestantischen Ständen seines Amtes entsetzt, seiner Güter verlustig erklärt und sammt seiner Familie des Landes verwiesen wurde. Ueberhaupt hielt die Familie Kolowrat treu zum Kaiser, und wurden in den ständischen Unruhen nicht weniger denn fünfzehn Kolowrat als Anhänger Ferdinand’s II. des Landes verwiesen. Nach der Schlacht am weißen Berge wurde Heinrich in seine alten Rechte, Würden und Besitzungen eingesetzt und in Anerkennung seiner Treue in den Reichsgrafenstand erhoben. K. bekleidete noch mehrere hohe Aemter und war 1635 Oberstkämmerer, im Jahre 1638 aber Commissär in den Universitätsangelegenheiten, als solcher von den Jesuiten, denen Kaiser Ferdinand III. die Prager hohe Schule entzog, alle Privilegien, Regalien, Kleinodien, Urbarien, Bücher u. dgl. m. übernehmend. Im Jahre 1646 wurde er noch Oberstlandhofmeister. Für den Glanz seiner Familie war Heinrich sehr thätig. Auch hat Heinrich die zur Zeit des feindlichen Einfalls der Schweden zerstörte Kirche zu Roczow neu erbaut und in der Strahower Stiftskirche eine Fundation gemacht. Aus seiner Ehe mit Elisabeth Freiin von Lobkowitz (gest. 1663) hatte er einen Sohn, Ulrich Franz. [Tomek (Wenzel Wladiwoj), Geschichte der Prager Universität (Prag 1849, Gottl. Haase Söhne, 8°.) S. 265. – Taschenbuch für die vaterländische Geschichte von Hormayr und Mednyanszky (Wien, kl. 8°.) Jahrg. 1824, S. 420.] –