Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kolbe, Franz
Band: 12 (1864), ab Seite: 312. (Quelle)
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Kolbe, Anton (Tonsetzer, geb. zu Neustädtel bei Brüx in Böhmen um die Mitte des 18. Jahrhunderts, gest. zu Prag 30. August 1804). Sein Talent für die Musik wurde in früher Jugend [313] ausgebildet; er spielte mit Meisterschaft die Violine und als er sich nach Prag begab, diente er im Opernorchester und in den Capellen der St. Aegydius- und Jacobuskirche daselbst. Obwohl mehr dürftig als bemittelt, ertheilte er doch in seiner Liebe für die Musik ärmeren jungen Leuten unentgeltlich Unterricht im Gesange und Violinspiele. So war der nachmals berühmt gewordene Tonsetzer Stephan Klackel [S. 3 d. Bds.] auch sein Schüler. K. spielte nicht nur, sondern setzte auch mehrere von Kennern belobte Concerte, Solostücke, Serenaden u. dgl. m. für sein Instrument, welche zum Theile im Besitze seiner Familie als Handschrift geblieben sind, während mehrere derselben sein oberwähnter Schüler Klackel besaß. K., seit Jahren leidend, zog sich zuletzt zu den Minoriten bei St. Jacob in Prag zurück, wo er auch starb.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, G. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 103.