BLKÖ:Koflern, Johann Baptist Karl von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kofler, Nikolaus
Nächster>>>
Kogler, Michael
Band: 12 (1864), ab Seite: 273. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Baptist Karl von Koflern in Wikidata
GND-Eintrag: 102889546, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Koflern, Johann Baptist Karl von|12|273|}}

Koflern, Johann Baptist Karl von (Rechtsgelehrter, geb. zu Salzburg 2. April 1732, gest. 1803). Sein Vater Joseph Wilhelm v. K. war salzburgischer Hofrath und Stadtsyndicus und schon der Großvater Joseph von K. (gest. 1730), anfangs Advocat, dann Stadtschreiber und Bannrichter in Salzburg, darauf gräfl. Lodron’scher Pfleger zu Himmelberg in Kärnthen und zuletzt wirklicher Hofkammerrath, hat selbst mehrere Schriften über das Strafrecht herausgegeben, als: „Observationes magicae theorico-practicae omnibus in [274] foro versantibus perutiles, non tantum legibus ordinationi Carolinae, sed et modernis locorum consuetudinibus accomodatae“ (Francoforti 1686, 8°.) und „Carneficina politica, sive promptuarium compendiosum breviter exponens potiores quaestiones criminales“ (Clagenfurti 1703, 8°.. – Johann B. Karl beendete seine Studien in seiner Geburtsstadt; 1751 begab er sich nach Deutschland, prakticirte im Hochstifte Bamberg bei den Vogtei- und Oberämtern Markt Schorgast und Kupferberg und später bei dem Reichskammergerichte in Wetzlar. Dann nach Hause zurückberufen, trat er bei dem Stadtgerichte Salzburg unter Leitung seines Vaters in die Dienste seines Vaterlandes. Als bei dem Ausbruche des 7jährigen Krieges auch Salzburg sein Reichscontingent stellte, übernahm K. 1757 an Stelle des mit dem Contingente abgerückten Regimentsauditors das Auditoriat der Stadtgarnison und verrichtete Secretärsdienste bei dem Kriegsrath und der geheimen Kriegsconferenz. Im Jahre 1761 wurde er an Stelle des Professors Peregrini, der Alters halber vom Lehramte zurücktrat, außerordentlicher Professor des Pandektenrechtes; erhielt noch im nämlichen Jahre die juridische Doctorwürde, welcher wenige Tage darnach die Ernennung zum wirklichen Hofrath folgte. Im Jahre 1764 wurde K. ordentlicher Professor der Institutionen und 1767 der Pandekten, welche letzteren er nach Heineccius vortrug. Im Jahre 1773 eröffnete er Vorlesungen über das Lehenrecht nach Mascov’s Lehrbuche. K. hat folgende Schriften herausgegeben: „Disquisitio juridico-academica de Nomothesia seu legum latione politico. Pars I. de eadem in genere“ (Salisburgi 1773, 4°.) und „Memorabilia Eberhardi II. Iuvaviensis quondam Archiepiscopi et Metropolitae, Ecclesiarum Chiemensis, Seccoviensis et Lavantinae fundatoris etc.“ (Salisburgi 1780, Fol.). K. starb im Alter von 71 Jahren.

Zauner (Judas Thaddäus), Biographische Nachrichten von den Salzburgischen Rechtsgelehrten von der Stiftung der Universität an bis auf gegenwärtige Zeiten (Salzburg 1789, 8°.) S. 138. – Derselbe, Chronik von Salzburg (ebd. 1796 u. f.) Theil I, S. 263 [in der Anmerkung]. – Meusel (Johann Georg), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1783, Meyer, 8°.) Vierte Auflage, Bd. II, S. 331.