Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 140. (Quelle)
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Knauz, Nándor (Geschichtsforscher, geb. zu Alt-Ofen in Ungarn 13. October 1831). Von ungarischen Eltern; besuchte das Gymnasium in Gran, hörte Philosophie und Theologie in Tyrnau, wo er auch die h. Weihen erhielt. Nun widmete er sich dem Lehramte, und zwar zuerst in Tyrnau, dann als Präfect im Emericianum, einem von dem Erzbischofe Emerich Lossy in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts dem H. Emerich zu Ehren in Preßburg gestifteten geistlichen Seminare, worauf er eine provisorische Anstellung am Preßburger Domcapitel erhielt, unter Einem aber auch Feldcaplan wurde. Schon in seiner Jugend beschäftigte er sich mit literarischen Arbeiten und im Katholikus Néplap, d. i. Katholisches Volksblatt, im Keresteny Naptár, d. i. Christlicher Kalender, in der Divatcsarnok, d. i. Die Modehalle, und in den Családi lapok, d. i. Familienblätter, veröffentlichte er mehrere Erzählungen unter dem angenommenen Namen Zumbur. Später warf er sich auf historische Forschungen und wurde dazu veranlaßt durch ein in der Handschriften-Sammlung des Preßburger Capitels aufgefundenes „Chronicon Hungarorum Posoniense“, welches bereits als verloren angesehen wurde. K. veröffentlichte seinen Fund in „Uj Magyar Muzeum“, d. i. Neues ungarisches Museum, Jahrg. 1856, und begleitete denselben mit einer Einleitung, in welcher er die bisher bekannten Abschriften und Ausgaben dieser Chronik untereinander verglich und kritisch beleuchtete. Das Capitel ernannte K. in Folge dessen zu seinem Bibliothekar und beauftragte ihn insbesondere mit der Sichtung und Ordnung seiner werthvollen handschriftlichen Sammlung. Auch gestattete ihm die im Preßburger Comitate ansässige alte Familie Kondé von Pókatelek die Abschrift der älteren in ihrem Archive aufbewahrten Urkunden, welche er dann nebst den Landtagsbeschlüssen des Jahres 1397 und der Geschichte der Landtage in Ungarn von 1445–1452 in der Abtheilung Történelmi Tár, d. i. Historische (Urkunden-) Sammlung des neuen ungarischen Museums, veröffentlichte. Selbstständig erschienen von ihm: „A budai királyi várpalota, kápolnája“, d. i. Die königl. Burgcapelle in Ofen (Pesth 1862, Pfeiffer, [141] 8°.) und „Fejér György magyar okmánytárához évmutató“, d. i. Jahrbuch zu Georg Fejér’s ungarischer Urkundensammlung (Pesth 1862, Eggenberger, 8°.). K. war früher auch Mitarbeiter der in ungarischer Sprache erscheinenden theologischen Zeitschrift Religio, in welcher unter Gedichten und anderen historischen Aufsätzen der größere über den seligen Moriz Chaky abgedruckt ist.

Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, Heckenast, 8°.) S. 363. – Danielik (József), Magyar irók. Életrajz gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészítő kötet, d. i Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 149.