Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kink, M.
Nächster>>>
Kinninger
Band: 11 (1864), ab Seite: 274. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Kinky in Wikidata
GND-Eintrag: 137683758, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kinky, Joseph|11|274|}}

Kinky, Joseph (Tonsetzer, geb. zu Olmütz um das Jahr 1790). Er erscheint hie und da als Kinsky. Fast scheint es, daß letztere Schreibart die richtige sei, da sein Oheim Dominik, Piarist [s. d. Folgenden], sich Kinsky schrieb. Der Sohn unbemittelter Eltern, den sein Oheim Dominik K., Professor und Priester des Ordens der frommen Schulen, unterstützte. Neben seinen Studien betrieb er mit Vorliebe Musik, für die er ein besonderes Talent besaß. Letztere war es auch, die er zu seinem Lebensberufe erwählte. Er ging nach Wien, erhielt sich vom Unterrichtertheilen, fand später eine Anstellung als Violaspieler im Orchester des Theaters an der Wien, wo ihn der damalige Operndirigent Ritter von Seyfried bald bei dem Einstudiren und Probeabhalten der Opern verwendete, dann zu seinem Adjuncten wählte, in welcher Eigenschaft er in der Folge an das Kärnthnerthor-Theater kam. Als Director Stöger die Leitung der ständischen Bühne in Gratz übernahm, folgte ihm K. dahin als Capellmeister und ging auch, nach einem 10jährigen Aufenthalte daselbst, mit ihm zum Josephstädter Theater in Wien. An letzterer Bühne aber wirkte er nur kurze Zeit, er gab das Dirigiren auf, zog sich in seine Geburtsstadt zurück und seither ist sein Name verschollen. K. war ein fruchtbarer Componist, außer vielen Einlegstücken, Ouverturen, Märschen, Gesängen und Tänzen hat er eine nicht geringe Anzahl Operetten und Ballete componirt, von denen mehrere auch von Anderen auf verschiedene Weise arrangirt und in den Druck gegeben worden sind. Von seinen Operetten kamen zur Darstellung: „Der Fürst und der Rauchfangkehrer“; – „Lorenz als Räuberhauptmann“; – „Der Miethsmann“; – „Montag, Dienstag, Mittwoch“, gemeinschaftlich mit Gyrowetz und Seyfried; – „Sultan Wampum“[WS 1], ein Quodlibet; – von seinen Balleten, deren mehrere er zu den beliebten Horschelt’schen Kinderpantomimen schrieb: „Das ländliche Fest im Wäldchen zu Kis Ber“; – „Chevalier Dupe“; – „Die kleine Diebin“; – „Die Wäschermädchen“; noch schrieb er die Tänze zu „Salomons Urtheil“; – „Amors Fest“; – „Die Feier der Grazien“; – „Das Sonnenfest“; – „Die Hochzeit auf dem Lande“; – „Emma“; – „Der Marktrichter“; – „Das Opfer der Ceres“. Kinky’s Musik, welche zu seiner Zeit sehr gefiel, ist leicht und gefällig.

Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speier 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 188. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1857, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 598. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 483.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Wampun.