Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Keyl
Band: 11 (1864), ab Seite: 206. (Quelle)
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Keyl, auch Kayl, Ignaz (Maler, geb. zu Umhausen im Oetzthale Tirols, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Der Sohn eines armen und unbedeutenden Malers. In schon vorgerückterem Alter, nämlich 33 Jahre alt, kam Ignaz zu dem geschickten Maler Johann Jacob Zeiler in Reute, wo er erst zeichnen lernte, aber bei seinem glücklichen Talente rasche Fortschritte machte. Nach einigen Jahren begab er sich nach Wien, wo seines Bleibens nicht lange war, denn von dem Kloster zu Fürstenzell unterstützt, begab er sich nach Rom. Dort malte er auf der Akademie mit solchem Fleiß und Erfolge, daß er nebst anderen Preisen auch den ersten goldenen Preis, der nur von Zeit zu Zeit ertheilt wird, erhielt. Nach mehrjährigem Aufenthalte in Rom kehrte er in sein Vaterland zurück. Dort begann er zuerst große Deckenstücke al fresco zu malen, welche aber – er schien damals das Frescomalen noch nicht geübt zu haben – wenig Beifall fanden. Später aber bewährte er sich als Künstler. Zeugen seiner Kunst waren das Hochaltarblatt „Mariä Himmelfahrt“ und der in Fresco ausgeführte Plafond im Chor der 1822 abgebrannten Pfarrkirche zu Imst. Wie Lipowsky berichtet, ist er im Jahre 1796 nach der Schweiz gegangen, und soll sich einige Zeit auch in Bern aufgehalten haben. Ueber die weiteren Schicksale dieses Künstlers, der in nicht gewöhnliches Talent und schöpferische Fantasie besaß, ist nichts bekannt.

Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, Fel. Rauch, 8°.) S. 118. – Tschischka [207] (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck’s Univ. Buchhandl., 8°.) S. 152 und 369. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1855, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 480. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI.