Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kadlik, Franz
Band: 10 (1863), ab Seite: 345. (Quelle)
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Kadas, Rudolph (Schulmann, geb. zu Jaszon im Abaujvarer Comitate 24. Jänner 1816). Besuchte die Elementar- und erste lateinische Classe in seinem Geburtsorte, die übrigen Gymnasialclassen in Kaschau und Leutschau. 16 Jahre alt, trat er in den Prämonstratenserorden, in welchem er die philosophischen Studien hörte, zugleich aber den pädagogischen Curs zurücklegte. Um die Theologie zu studiren, wurde er von seinem Orden in das Centralseminar nach Pesth gesendet. Noch während der Studien in Pesth, erwarb er 1837 die philosophische Doctorwürde. 1839 legte er die Gelübde ab und am 16. October d. J. erhielt er die h. Weihen. Nun kam er nach Kaschau in das königl. Kreisseminar und wirkte daselbst drei Jahre als Studienaufseher, wurde dann Professor am Gymnasium zu Rosenau, aber schon nach einem Jahre Professor der Philosophie an der königl. Akademie zu Großwardein, [346] wo er zugleich als akademischer Prediger thätig war. Als 1851 in Folge der Unterrichtsreformen im Kaiserstaate an die Stelle der bisherigen Gymnasial-, Humanitäts- und Lycealclassen das Obergymnasium trat, wurde K. in Großwardein Classenlehrer in der 8. Classe, und trug als solcher bis 1856 philosophische Propädeutik und griechische Philologie vor. Im August des letztgenannten Jahres kam er nach Pesth als Vicedirector des St. Stephanvereins, welcher Verein vornehmlich die nationalen Tendenzen unter der ungarischen Geistlichkeit und jenem Theile des Volkes, der von derselben noch stark beeinflußt wird, rege zu erhalten bestrebt ist. Noch als K. Professor war, hat er während der Ferienzeit sein Vaterland und die Fremde bereist und 1847–1850 mehrere deutsche Staaten und Italien besucht. Als Schriftsteller war er zum großen Theile in Zeitschriften, u. z. in der „Religio“ und vor Allem für das Schulfach thätig. Von seinen größeren Abhandlungen sind erwähnenswerth: „Tanreform körüli nézetek“, d. i. Ansichten über die Unterrichtsreform; – „Egy szerzetesnek eszmetöredékei“, d. i. Ansichten eines Mönches; – A szerzetes kanonokok különösen a premontrei rendüek keletkezése“, d. i. Ueber die Entstehung des Domherrn-, vornehmlich über jene des Prämonstratenserordens; – „A szertesek iskolai müködése elleni panaszokról“, d. i. Von den Klagen über das Unterrichtswesen der Mönche; dieser Aufsatz steht im 1. Bande von Johann Danielik’s „Emlekkönyv“ abgedruckt. Das erste Programm des Großwardeiner Obergymnasiums enthält seine Abhandlung über den Hauptvorzug des neuen Unterrichtssystems. Auch gab er für die studirende Jugend ein Gebetbuch unter dem Titel: „Lelki kalauz imákban es enekekben“ (Grosswardein 1848) heraus.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, 8°.) S. 128.