Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jirasek, Franz Anton
Band: 10 (1863), ab Seite: 180. (Quelle)
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Jirasek, Johann (Mineralog, geb. zu Libochowicz im Leitmeritzer Kreise Böhmens 26. Juli 1754, gest. zu Salzburg 6. Juli 1797). Widmete sich nach beendeten Studien dem Forstwesen, war zuerst in seinem Vaterlande als k. k. Ingenieur thätig und wurde Mitglied der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften; kam dann als erzbischöflicher Hofkammerrath, Oberstwaldcommissär und Referent im Forste und Waldwesen nach Salzburg, wo er aber im schönsten Mannesalter, erst 43 Jahre, nach Dr. Fr. Storch gar erst 39 Jahre alt, starb. J. war ein geschickter Mineralog und Botaniker. Die Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften enthalten von ihm: „Mineralogische Nachrichten von der Gegend von Sobrusan bei Dux“ (Jahrg. 1785); – „Versuch einer Naturgeschichte der im Berauner Kreise gelegenen Kameralherrschaften Zbirow, Točnik, Königshof, Miroschau und Wosek“, nebst einer Karte (1786); – „Von dem natürlichen Bittersalze zu Bilenz“ (1786); – „Blüthenkalender der Gegenden Zbirow, Točnik, Königshof und Beraun“ (1787) – und in den von ihm, Häncke, Gruber und Gerstner herausgegebenen Beobachtungen auf Reisen nach dem Riesengebirge (Dresden 1791) „Mineralogische Bemerkungen auf einer Reise nach dem Riesengebirge“, welchem Aufsatze eine von J. gezeichnete petrographische Karte eines Theils des Riesengebirges beigegeben ist. Als J. nach Salzburg übersiedelte, fesselte ihn die reizende Vegetation der Alpenwelt, er botanisirte fleißig, entdeckte manche neue Alpenpflanze, legte ein Herbar an, das sehr [181] reich an Alpenpflanzen war und sammelte auch sonst noch Naturproducte aus den übrigen Reichen. Er hinterließ einen Sohn Franz Anton [s. d. Vorigen].

Neuere Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften (Prag, 4°.) Bd. III, S. 16. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerhard Fleischer, 8°.) Bd. VI, S. 268. – Storch (Franz Dr.), Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg (Salzburg 1857, Mayr, 8°.) S. 7. – Baader (Clement Alois Dr.), Das gelehrte Baiern oder Lexikon aller Schriftsteller, welche Baiern im achtzehnten Jahrhunderte erzeugte oder ernährte (Nürnberg und Sulzbach 1804, Seidel, 4°.) I. (und einziger) Band, Sp. 568 [unter Irasek; nach diesem erst 1774 geboren]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, Lex. 8°.) Sp. 1195.