Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jeitteles, Ludwig
Band: 10 (1863), ab Seite: 127. (Quelle)
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Jeitteles, Juda (Orientalist, geb zu Prag im März 1773, gest. zu Wien 6. Juni 1838). Ein Sohn des Jonas [s. d. S. 127] und ein Bruder des Benedict [s. d. S. 121] und Isaac [s. d. S. 125]. Während von seinen Brüdern Einer das theologische, der zweite das ärztliche Fach wählte, betrieb Juda unter Benedict’s Leitung das Studium der orientalischen und darunter vornehmlich der hebräischen und chaldäischen Sprachen. Noch bestand bis dahin keine chaldäische Grammatik in hebräischer Sprache. Juda ließ nun eine solche unter dem Titel: „Fundamenta linguae chaldaicae“ (Prag 1813) mit Tabellen erscheinen, worin er ein neues System von grammatischen Regeln aufstellte und so ein anerkannt tüchtiges, für das höhere Bibelstudium und für Forschungen in den syro-chaldäischen Dialecten besonderes brauchbares Werk darbrachte. Bei Anton von Schmid in Wien besorgte er eine neue – die vierte – Ausgabe des alten Testamentes mit Text und deutscher Uebersetzung; die Bücher Samuel, der Könige, die Chronik, die 12 Propheten, Ezechiel und Daniel, Esra und Nehemia übersetzte er neu (letztere aus dem Chaldäischen) und versah sie mit Erläuterungen. Ferner sind von ihm noch im Drucke erschienen: „Gespräch über die Secte der Sabathianer“ (Hebräisch) (Brünn 1800); – „Psalm zum Lobe Gottes“ (Prag 1817); – „Sammlung hebräischer Sinngedichte, Fabeln, Sprüche, dramatischer Szenen u. s. w. (ebd. 1821), – „Deutsche Reden bey Gelegenheit der Einnahme von Paris und der Friedensfeyer, vom Verfasser öffentlich gehalten“ (ebd. 1814). Auch hat er für die in Berlin begonnene und in Wien bei Schmid fortgesetzte Zeitung „Der Sammler“ (1820–1832) viele Beiträge geliefert und in Handschrift ein vollständiges chaldäisch-deutsches Wörterbuch hinterlassen, welches besonders die Wurzelwörter der im hebräischen Texte des alten Testamentes vorkommenden Chaldäismen erklärt.

Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1833, Brockhaus, gr. 8°.) Bd. II, S. 581. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 32.