BLKÖ:Jachimowicz, Theodor

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 10 (1863), ab Seite: 12. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Theodor Jachimowicz in der Wikipedia
Theodor Jachimowicz in Wikidata
GND-Eintrag: 130187682, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Jachimowicz, Theodor|10|12|}}

Jachimowicz, Theodor (Maler, geb. zu Belzec im Zloczower Kreise Galiziens 15. März 1800). Sohn eines griechisch-katholischen Pfarrers. Erhielt in Wien an der Akademie der bildenden Künste seine Ausbildung. Im Jahre 1827 machte er seinen ersten Versuch in der Theatermalerei unter Director Carl, der ihn auch bald darauf engagirte und bei dem er bis 1836 verblieb. Im letztgenannten Jahre nahm er einen Antrag des Theaterdirectors Pokorny an und wurde Decorationsmaler des Theaters in der Josephstadt, für welches er unter Anderem die schönen Decorationen zu dem über dreihundertmale gegebenen Ausstattungsstücke „Der Zauberschleier“ nebst dem Schlußpanorama: die Rhein- und Donaugegenden, und später die Schweiz, gemalt hat. 15 Jahre war J. an dieser Bühne beschäftigt, im Jahre 1851 wurde er Decorateur des k. k. Hof-Operntheaters, in welcher Eigenschaft er noch zur Zeit thätig ist. Nebst der Decorationsmalerei pflegte aber J. in den Stunden, die ihm sein Beruf übrig ließ, anfänglich das Genre, später aber und mit glücklichem Erfolge die Architekturmalerei. Von seinen, theils ausgestellten, theils nicht in die Oeffentlichkeit gelangten Arbeiten sind zu nennen: aus dem Jahre 1834: „Tischlerwerkstätte“; – „Wurstverkäufer“; – „Trauerndes Mädchen am Grabe seiner Mutter“ – und „Familie am Krankenbette ihrer Mutter“, letzteres besonders durch seinen Lichteffect bemerkenswerth; – 1835: „Inneres einer Kirche“; – „Klostergang“; – 1836: „Gruft“, Eigenthum Sr. kais. Hoheit Erzherzog Franz Karl; – 1837: „Inneres einer Kirche“; – 1840: „Gruft“, beide vom Kunstvereine angekauft, sämmtlich idealer Composition; – 1841: „Davids Grossmuth“, mit lebensgroßen Figuren, Eigenthum des Freiherrn von Mack; – 1842: „Maria Magdalena und mehrere Apostel im Sturme“; – „Inneres der Piaristenkirche in Wien“, in der k. k. Belvedere-Gallerie; – 1845: „Der Beichtstuhl“, Architekturstück. Eigenthum des Baron Gudenus; – 1848: „Vorhalle eines Jagdschlosses“; – „Jagdzimmer im altdeutschen Geschmacke“, vom Kunstvereine angekauft; – 1849: „Taufe Christi“, Altarblatt für die bischöfliche Capelle in Przemysl; – 1850: „Innere Ansicht der St. Stephanskirche in Wien“; – 1855: Ein „Hochaltar“ (Iconostas) mit 75 Bildern auf Holz für das griechische Kloster zu Zachle am Libanon; – 1857: „Gruft mit Begräbniss-Szene“. Auch sind von ihm entworfen die geschmackvollen Decorationsskizzen des Kinder- und Mignon-Theaters, welches bei Trentsensky in Wien erschienen ist. J.z’s Leistungen als Decorations- und Architekturmalers werden von Kennern als trefflich bezeichnet. Weder Nagler und Müller-Klunzinger in dem deutschen Künstler-Lexikon, noch Rastawiecki in seinem „ Słownik malarzów polskich“ gedenken dieses Künstlers, dessen Arbeiten ihm Anspruch geben auf eine Stelle in diesen Werken.

Engert (Erasmus), Catalog der modernen Schule der k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien (Wien 1860, Gerold’s Sohn, 8°.) S. 16. – Kataloge der Gemälde-Ausstellungen in der Akademie der bildenden [13] Künste bei St. Anna in Wien, Jahrg. 1834, S. 33, Nr. 379, 380, S. 34, Nr. 398; – 1840, S. 10, Nr. 25 und 27; – 1845, S. 16, Nr. 208; – 1847, S. 12, Nr. 141; – 1858, S. 4, Nr. 16. – Pietznigg (Franz), Mittheilungen aus Wien 1834, S. 68.