BLKÖ:Irico, Johann Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 290. (Quelle) | |||
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Ferdinand Bonaventura Graf von Harrach [Bd. VII, S. 377] als Gouverneur von Mailand eine so segensvolle Thätigkeit entfaltete, daß sein, wie auch später des Karl Joseph Grafen von Firmian Name [Bd. IV, S. 232] in ganz Italien mit großer Achtung genannt wurde. I. wurde vorerst Bibliothekar der Archinti und 1748 als Doctor in die Ambrosiana aufgenommen. An derselben blieb er bis 1764 wissenschaftlich thätig, bis er im letztgenannten Jahre nach einem Aufenthalte von fast zwei Decennien, war es aus Sehnsucht nach seiner Heimat oder aus anderen Ursachen, ist unbekannt, Mailand verließ und nach Trino zurückkehrte, wo er bald darauf zum Propst der dortigen Collegiatkirche ernannt wurde. Groß ist die Menge seiner Schriften und Vallauri zählt in Tipaldo’s[WS 1] „Biografia“ sowohl die gedruckten wie auch viele der in Handschrift gebliebenen auf. Sein Hauptwerk ist: „Rerum Patriae libri III ab anno urbis aeternae CLIV ad annum CH. MDCLXXII ubi Montisferrati principum, episcoporum aliorumque virorum gesta ex monumentis plurimis nunc primum editis recensentur“ (Mediolani 1745, typ. Palatinis, Fol.). Von seinen übrigen Schriften sind anzuführen: „Dialoghi tre di Idrenio [291] Anacaringio sopra la descrizione di Milano del Latuado“ (Milano 1738, Ghisulfi, 8°.), Idrenius Anacaringius ist sein akademischer Name; – „De sancto Evasio Astensium primo episcopo et martyre, Casalensis urbis patrono. Dissertatio historico-critica“ (Mediol. 1748, Ghisulphi, 4°.); – „Codex Evangeliorum sancti Eusebii magni episcopi et martyris manu exaratum ex autographo Basilicae Vercellensis“. 2 tomi (Mediol. 1748, 4°.); – „Oratio habita in laudem Dominici Leonardi“ (Mediol. 1751, Agnelli, 8°.); – „Vita dei SS. Martiri Vitale et Agricola“ (Milano, 8°.); – „Memorie degli atti e traslazione di s. Caio papa e martire ec. ec. con notizie del ven. frate Bonaventura Relli“ (Casale 1768, 8°.). Unter seinen handschriftlichen Werken, deren mehrere sich im Besitze Degregory’s befanden, kommen vor eine polemische gegen den Engländer Bingham gerichtete Schrift über kirchliche Alterthümer; eine Geschichte von Trino, ein Verzeichniß der Schriftsteller von Savoyen, Piemont und Montferrat und Biographien der durch Heiligkeit, Wissenschaft, Kunst und Heldenmuth denkwürdigen Männer und Frauen von Trino. Mit vielen Gelehrten seiner Zeit stand I. im innigen freundschaftlichen Verkehr, vornehmlich aber mit Philipp Argellati [Bd. I, S. 63], dem er bei der Herausgabe der „Bibliotheca Scriptorum Mediolaniensium“ so wesentliche Dienste leistete, daß Irico selbst für den eigentlichen Urheber dieses großartigen Werkes gehalten wurde.
Irico, Johann Andreas (Geschichtsforscher, geb. zu Trino 6. Juni 1704, gest. ebenda im Jahre 1782). Studirte auf den Wunsch der Eltern die Theologie und die Rechte und erwarb aus beiden auf der Universität in Turin die Doctorwürde. Nun erhielt er eine Canonicusstelle und lebte einige Jahre zurückgezogen, beschäftigt mit antiquarischen Studien, vornehmlich über sein Vaterland. Dann begab er sich nach Mailand, wo zu jener Zeit der ausgezeichnete Staatsmann- Tipaldo (Emilio de), Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’ contemporanei (Venezia, 1837, gr. 8°.) Volume V, p. 109.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Tibaldo’s.