Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hueber, Philibert
Band: 9 (1863), ab Seite: 385. (Quelle)
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9. Maria Hueber (Stifterin der Schulschwestern zu Brixen in Tirol, geb. ebenda 22. Mai 1653, gest. 31. Juli 1705). Die Tochter eines Brixener Bürgers, die ihren Vater in frühester Kindheit verlor. In erster Jugend bereits entwickelte sich in ihr eine besondere Hinneigung zur Askese, die mit den Jahren immer mehr zunahm. Als Kindesmagd arbeitete sie in Botzen, Innsbruck, Salzburg und unterzog sich mit beispielloser Geduld den beschwerlichsten Diensten. So wurde sie auch in ihren Verzückungen, wie Beda Weber versichert, schwebende Jungfrau (!). Nach Brixen zurückgekehrt, pflegte sie ihre alte kranke Mutter und als diese fast hundertjährig, 1696, starb, fand sie bei der verwitweten Gräfin Enzenberg in Brixen gastliche Aufnahme. Nun wurde sie mit dem P. Isidor Kirnigl bekannt, der auf einer Reise in Italien in Rom einen Frauenverein kennen gelernt hatte, dessen Mitglieder unter einem Beichtvater aus dem Franziscanerorden stehend und als Drittordensschwestern in freiwilliger Enthaltsamkeit zusammenlebend, sich damit abgaben, junge Mädchen in der Religion und Andacht zu unterrichten. Nach Brixen zurückgekehrt, theilte er, was er gesehen, der Maria Hueber mit und munterte sie auf, einen ähnlichen Verein zu stiften. Maria unternahm es und hatte – im Lande Tirol – für ihr frommes Beginnen schwere Verfolgungen [386] auszustehen. Doch aber war es ihr gelungen, alle Hindernisse zu überwinden. Nicht lange darnach starb sie – wie Beda Weber meldet – am Heimweh nach dem ewigen Leben, aber ihr Andenken lebt in Tirol in dem von ihr gestifteten Schulschwesternvereine fort. [Weber (Beda), Tirol und die Reformation. In historischen Bildern und Fragmenten. Ein katholischer Beitrag (Innsbruck 1841, Wagner’sche Buchhandlung, 8°.) S. 288–309.] –